Wie ist es möglich einen Hund zu halten und gleichzeitig einen Vollzeitjob im Büro zu haben?

Diese spannende Frage ist diesen Monat das Thema der miDoggy Parade.
Da bin ich sehr gern mit dabei, denn es gibt jede Menge Möglichkeiten. Ich erzähle heute, wie ich das im Alltag mit Hund und Job eingerichtet habe und was für mich gut funktioniert.

Meine Grundvoraussetzungen sind – so sollte man meinen – denkbar schlecht.
Ich lebe allein, habe keine Familie hier in München, die mir aushelfen könnte. Der Hunde- und Joballtag bleibt somit komplett an mir hängen.
Hunde sind bei uns im Büro nicht erlaubt und Alma ist kein Hund, der sich in einer HuTa wohlfühlen würde.
Dazu kommt, dass ich aktuell zwei Jobs habe: Vollzeit Bürojob und nebenbei der Aufbau der Hundeschule.
Klingt nach absolut hundeunwürdigen Bedingungen und vernachlässigtem Hund, ABER es funktioniert!
Wie verrate ich dir jetzt.

Homeoffice und ein flexibler Chef

Lange bevor ich Alma kennenlernte habe ich gegrübelt wie es in meiner Situation funktionieren könnte, einen Hund in mein Leben zu holen. Gar nicht so einfach. Dann habe ich angefangen mich als Hundesitter anzubieten um immer wieder (zumindest) am Wochenende einen Hund auf Zeit bei mir zu haben.
Wie es der Zufall (oder das Schicksal?) so wollte, habe ich darüber Alma kennengelernt. Ich habe mich sofort in Alma verliebt und verstand mich auch mit ihrer menschlichen Familie blendend.
Irgendwann kam die Frage nach Urlaubsbetreuung und ich sprach mit meinem Chef ein Arbeitsmodell ab, das damals nur sporadisch angedacht war. Heute funktioniert genau dieses Modell für mich, meine Kollegen und Alma auch in Vollzeit wunderbar.
Das geht natürlich nur wenn man einen so großartigen Chef hat wie ich, ohne dieses Vertrauen wäre mein Leben aktuell so nicht händelbar.
Ich arbeite den halben Tag von zu Hause und fahre für den Rest des Tages dann ins Büro.
Das hat so viele Vorteile, dass ich heute gar nicht mehr weiß wie ich es ohne meinen halben Tag Homeoffice früher ausgehalten habe.

Das Offensichtliche zu erst: Ich habe endlich wieder einen Hund.

Unser Alltag, der für Alma und mich wunderbar passt, ist sehr gut eingespielt und holt aus der aktuellen Situation für uns das Beste raus.
Sie muss nicht in eine HuTa, was für sie wahnsinnig viel Stress bedeuten würde. Die Hälfte des Arbeitstages ist sie in meiner Nähe und genießt es an meinen Füßen zu liegen, wenn ich am Laptop sitze.
Wenn ich dann nachmittags ins Büro fahren ist Alma ca. 4-5 Stunden alleine. Sie hat mit dem Alleinsein überhaupt kein Problem und ich habe oft das Gefühl, dass sie diese Ruhezeit für sich allein braucht.
Morgens gehen wir meistens eine halbe bis dreiviertel Stunde spazieren, anschließend arbeite ich von zu Hause. Mittags bevor ins Büro losfahre, gehen wir noch eine kurze Pipi-Runde und dann schläft Alma bis ich am Nachmittag wiederkomme. Abends drehen wir zum Entspannen meist noch eine größere Runde und dann ist Kuschelzeit.

Ich arbeite effektiver UND entspannter

Mittlerweile kann ich mir wirklich nicht mehr vorstellen Vollzeit im Büro zu sitzen, noch dazu da wir ein Großraumbüro haben und es für mich einfach viel zu laut ist. Das dauerhafte Arbeiten in so einer Atmosphäre ist für mich unglaublich anstrengend. Das merke ich erst jetzt, wenn ich in Ausnahmen doch einmal den ganzen Tag im Büro bin. Dadurch bin ich viel entspannter und abends bei weitem nicht mehr so ausgelaugt wie früher.
Das liegt nicht etwa daran, dass ich weniger arbeite. Viel mehr ist mein Vormittag zu Hause häufig dazu da Dinge in Ruhe zu bearbeiten und fertig zu stellen. Wenn ich dann nachmittags im Büro bin, habe ich viele Termine oder bespreche mich mit meinen Kollegen.
Das typische „kannst du mal eben?“ hat stark abgenommen, seitdem ich nicht mehr im direktem Zugriff für die Kollegen im Büro sitze. Die Hürde anzurufen oder eine Mail zu schreiben, reicht schon aus um solche zeitraubenden Bagatellanfragen zu filtern.
Dadurch kann ich mich viel mehr auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wertvoll sind, diese auch am Stück ohne Unterbrechungen bearbeiten und verliere meine Zeit nicht in der operativen Hektik des Tagesgeschäfts.
(An alle Chefs die das Lesen – Achtung hier liegt Potential ;))

Meine kurzen Pause zwischendurch empfinde ich als deutlich wertvoller. Wo vorher der kurze Plausch an der Kaffeemaschine als Pause galt, habe ich jetzt die Punktedame, die mich immer wieder zum Lachen bringt und mit der ich kurze Spiel- oder Kuscheleinheiten habe.

Ich spare nicht nur bei der eigentlichen Arbeit Zeit ein (weil sich ohne Störungen und in ruhiger Umgebung besser arbeiten lässt), sondern auch bei der Fahrzeit.
Früher bin ich natürlich immer voll im Berufsverkehr unterwegs gewesen. 45min für eine Strecke zwischen meiner Wohnung und der Arbeitsstelle waren normal, oft dauerte es länger. Heute fahre ich außerhalb der Stoßzeiten und brauche nur noch 20min für eine Strecke, was auch sehr erholsam ist.

Natürlich gibt es auch Nachteile im Büroalltag mit Hund

Es wäre zu schön, wenn das jetzt schon alles wäre, was ich Dir erzähle. Aber es gibt wie überall auch ein paar Schattenseiten. Für mich sind diese überhaupt kein Grund etwas an der derzeitigen Situation zu ändern, aber ich möchte dir natürlich auch die Herausforderungen nicht vorenthalten.
Mein Tag ist durchgeplant: Abweichungen sind nur sehr schwer möglich. Gerade unter der Woche ist mein Zeitplan schon eng, da bleibt für spontane Einfälle meist nicht so viel Zeit. Zum Beispiel nach dem Büro mit den Kollegen noch ein Bier trinken gehen, fällt bei mir aus, bzw. braucht es dafür Planung und ist spontan nicht möglich. Denn entweder lege ich dann einen kompletten Homeoffice Tag ein, damit ich abends Zeit habe, oder Alma ist länger allein (was nur in Notfällen und nicht für „Abends weggehen“ in Frage kommt).

Der direkte Kontakt mit den Kollegen ist, wenn man nur die Hälfte der Zeit vor Ort ist eingeschränkter. Was auf der einen Seite ein großer Vorteil für die Arbeit ist, ist für das soziale Gefüge im Büro unter Umständen ein Nachteil. Ich bekomme einfach weniger mit, von Diskussionen, Stimmungen, Running Gags, etc…

Wenn du jetzt sagst „Das ist ja toll, aber ich kann kein Homeoffice machen“ – dann schau doch mal in der MiDoggy Community vorbei. Hier gibt es zum Thema noch ganz viele Beiträge und sicher jede menge unterschiedliche Lösungen für das Thema „Job und Hund“.

Trage dich jetzt in meinen wöchentlichen Newsletter ein und
erhalte kostenlos 
8 Tipps für deinen entspannten Alltag mit Hund!

Du kannst dich jederzeit mit einem Klick wieder abmelden.
Meine E-Mails enthalten neben zahlreichen kostenlosen Tipps und Inhalten auch Informationen zu meinen Produkten, Angeboten, Aktionen und zu meinem Unternehmen.
Alternativ kannst du die Tipps auch ohne Newsletter Eintragung erwerben.
Teste dazu die Mitgliedschaft im Lieblingshund-Training eine Woche für 1Euro und erhalte alle Inhalte inkl. der 8 Tipps im Zugang.
Deine Daten sind bei mir sicher!
Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung erhältst du unter Datenschutz.