„Ein Hundebuggy ist nur was für kleine Hunde und faule Menschen?“ Weit gefehlt. Aus meiner Sicht als Hundetrainerin ist der Buggy ein wertvolles Hilfsmittel – für Hunde jeder Größe und jedes Alters.
In diesem Artikel erfährst du, warum er für meine Seniorhündin Alma und mich ein echter Gamechanger wurde, welche Kriterien bei der Auswahl wirklich zählen und welches Modell wir inzwischen nutzen. Natürlich zeige ich dir auch, wie du deinen Hund stressfrei an das Fahren im Buggy gewöhnst.

Darüber liest du in diesem Blogartikel: Ausblenden

Was ist ein Hundebuggy (und was nicht)?

Wenn du den Begriff Hundebuggy hörst, denkst du vielleicht zuerst an einen kleinen Kinderwagen für Hunde – und genau das ist es im Grunde auch. Ein Buggy ist ein Wagen, in dem Hunde bequem mitfahren können, wenn sie gerade nicht laufen sollen oder können. Manche Hersteller nennen ihn auch Hundewagen oder Hundekinderwagen, hin und wieder liest man auch Hundejogger.

Ein Hundebuggy und Hundefahrradanhänger unterscheiden sich in ihrem Einsatzzweck. Anhänger sind dazu da hinter einem Fahrrad gezogen zu werden, Buggys (Jogger, Wagen…) werden geschoben. Viele Anhänger können allerdings zu einem Buggy umgebaut werden. Reine Hundebuggys gibt es in größerer Auswahl für kleine Hunde. Für größere Hunde wie Alma, ist die Auswahl sehr begrenzt, aber bei den Kombi-Produkten lassen sich ein paar qualitativ gute Modelle finden. Worauf unsere Wahl gefallen ist, welche Kriterien ich für die Auswahl hatte und wie die beiden Wagen, die wir haben, sich im Vergleich schlagen, dazu liest du weiter unten mehr.

Wann ist ein Hundebuggy hilfreich?

Als ich in meinen Mails an die Leser meines Newsletters schon von unserer Reise von der Auswahl und unseren Erfahrungen mit dem Hundebuggy berichtet habe, hat das bei vielen einen Nerv getroffen. Ich habe ganz viele Antworten bekommen und Geschichten, die Hundehalter mit ihren Hunden im Hundebuggy schon erlebt haben. Alle Hundehalter und ihre Hunde fanden ihren Hundebuggy als wertvolle Ergänzung in ihrem Hundealltag. Vom Welpen bis zum Senior gibt es vielfältige sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.

Ein Buggy kann für Hunde jeder Größe ein wertvolles Hilfsmittel sein:

  • Senioren-Hunde profitieren davon, weil sie ihre gewohnten Runden mit uns weiter erleben können, ohne überlastet zu werden.
  • Für Welpen kann so ein Hundejogger helfen ein sicherer Rückzugsort in neuen reizvollen Umgebungen zu sein. Körperliche Überlastung auf langer Laufstrecke zu vermeiden und gleichzeitig doch immer unterschiedliche Orte zu erreichen. (mein Welpenbuch findest du hier.)
  • nach einer OP oder Verletzung dürfen Hunde oft nur kurze Strecken laufen – ein Buggy ermöglicht trotzdem Abwechslung und spannende Ausflüge.
  • Reizempfängliche Hunde können in ihrem abgegrenzten Raum besser lernen auch in fremder Umgebung abzuschalten und auch unterwegs eine mentale Pause zu machen. (Mein Buch „Hund im Stress“ kann helfen, wenn du so einen Hund hast.)

Für mich bedeutet der Hundebuggy vor allem eins: mehr gemeinsame Zeit draußen, ohne ständig zwischen „zu viel“ oder „zu wenig“ Bewegung und Reizen abwägen zu müssen.

Rückblickend hätte Alma und mir so ein Gefährt schon viel früher geholfen. Damals weniger wegen körperlicher Anstrengung, sondern weil sie von neuen Reizen schnell überfordert war. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass ein Hundebuggy ein großartiges Hilfsmittel für jede Lebensphase des Hundes sein kann.

Unsere Erfahrungen mit dem „Almamobil“

Warum wir uns auf die Suche nach einem Hundebuggy gemacht haben

Alma ist dieses Jahr 14 Jahre alt geworden. Und auch wenn sie dafür noch top fit ist und sich wohlfühlt. Hier und da zwickt es im Rücken, die Beweglichkeit lässt nach, genauso wie die Kraft und Ausdauer. Im Frühjahr wurde deutlich – wir brauchen eine Lösung, die uns ermöglicht weiter tolle Orte zu erleben, ohne dass Alma die gesamte Strecke laufen muss.

Sie läuft gerne auch noch eine Weile am Stück mit und erkundet Orte. Wir haben hier ganz viele tolle Möglichkeiten im Wald oder am Strand, wo sie gut laufen kann und gleichzeitig über anspruchsvolle und abwechslungsreiche Untergründe (Moos, Waldboden, Hügel, Wurzeln, Äste, Kiefernzapfen, Sand…) ihren Körper auf unterschiedliche Weise fordern und bewegen und damit fit halten kann. Das Problem ist: Um da hinzukommen müssen wir zu Fuß immer mindestens 10-15 Minuten über geschotterte oder asphaltierte Wege laufen. Schotterwege strengen Alma so sehr an, dass sie nach dem Hinweg schon müde und verspannt war – vom eigentlich hilfreichen Teil des Spaziergangs hatte sie nichts mehr. So wurde unser Radius immer kleiner, Alma wollte sich immer weniger Bewegen.

Es gab gute Tage, an denen sie sich fühlte, als könnte sie Bäume ausreißen und los stiefelte, als wäre die 1 bei den 14 Jahren einfach nicht da.
Dann war ich in einem Dilemma. Sie hatte so viel Freude beim Laufen und Erkunden.
„Zwingst“ du sie mittendrin den Rückweg anzutreten, weil du weißt, dass die Runde insgesamt zu viel für sie wird? Oder gibst du ihrer Freude nach, lässt sie das erleben und weißt genau, dass der Rückweg viel zu anstrengend ist und sie lange zur Regeneration brauchen wird?

Wenn sich ein junger Hund mal überlastet hat, kriegt er Muskelkater, braucht vielleicht 2-3 Tage und dann ist er wieder topfit. Beim alten Hund kann so eine Überlastung dann schnell mal eine längere Pause und Muskelabbau bewirken, dem man nicht mehr so schnell entgegenwirken kann.

Also habe ich das Netz durchsucht und Produkte verglichen, ausgesucht, und letztlich bestellt. Mehr zu den Auswahlkriterien und unseren beiden Buggys im Vergleich, liest du weiter unten.

Der Hundebuggy war ein Gamechanger in unserem Leben – es ist noch so viel besser als wir erwartet hatten

Der erste Hundebuggy wurde geliefert und nach dem Aufbau und Almas Gewöhnung an das wackelnde Gefährt, sind wir das erste Mal zu einem Spaziergang losgefahren. Wir haben uns mit der Gewöhnung Zeit gelassen, so dass Alma sich ab der ersten Tour wirklich wohlgefühlt und sogar schon hingelegt hat. Wir hatten so eine Freude. Alma beim Schnüffeln aus dem Wagen und selbst laufend, auf dem Schotterweg mitfahrend und am See jede Ecke erkundend. Wir sind beide glücklich zurückgekommen und ich hatte den ganzen Weg über Tränen der Freude in den Augen. Das Erleben mit dem Buggy war noch so viel besser, als wir uns das je erträumt hatten.

Ab dem Tag waren wir wieder fast jeden Tag unterwegs. Mal ist Alma mehr gefahren, mal mehr gelaufen. Aber sehr schnell wurde der Buggy zu Almas und meinem Sicherheitsanker. Sie läuft selbstbewusster und öfter einfach drauf los, wenn der Wagen dabei ist, weil sie weiß, sie kann jederzeit Pause machen. Und auch ich bin entspannter, weil ich nicht ständig abwägen muss, ob sie diesen oder jenen Weg noch an unsere Runde „dranhängen“ kann, ohne sich zu überlasten.

Was uns besonders überrascht hat

Mein Hauptgrund einen Hundebuggy anzuschaffen war Alma körperlich zu Unterstützen und Pausen zu ermöglichen. Das hat der Wagen auch absolut erreicht.

Was ich – konkret für Alma – als eher utopisch eingestuft hätte, ist welche mentale Pause ihr das Fahren im Buggy bringt. Sie hat schon auf den ersten Spaziergängen mit dem Hundejogger auch mental zwischendurch gut entspannen und abschalten können. Mal war sie aktiv dabei, schaute sich die Umgebung an und hielt die Nase in den Fahrtwind. Mal ist sie fast eingeschlafen. DAS war völlig überraschend für mich und ein echter Gewinn.

Selbst an Orten, die sie sonst eher aufregen: Über einen fremden Campingplatz voller Leute, anderer Hunde, Würstchen auf Grills und co. zu laufen, wäre für sie normalerweise eine echte Denksportaufgabe und verlangt ihr viel Impulskontrolle ab. Im Wagen sitzend konnte sie all das sogar ausblenden und hat sich von uns einfach fahren lassen.

Und jetzt viel Spaß beim Bilder und Videos gucken:

Worauf wir bei der Auswahl des Hundebuggys geachtet haben

Die Auswahl an Modellen für Hundebuggy (reine Buggy Funktion, oder Hundefahrradanhänger mit Umbau-Möglichkeit) ist riesengroß. Mich hat das Angebot zunächst ziemlich erschlagen. Um mich der Entscheidung zu nähern habe ich erstmal überlegt was mir wichtig ist.

Meine Hundebuggy Auswahlkriterien waren:

  • Eine Liegefläche (Innenmaß), die groß genug ist, dass der Hund bequem liegen kann und sich auch umdrehen kann.
Was heißt "groß" genug?
Viele Hersteller geben die passende Länge mit der Rückenlänge (gemessen vom Schulterblatt zum Rutenansatz) des Hundes an. Das ist viel zu kurz.

Wenn der Hund liegt und sich beim Fahren ausbalancieren will, kann er das nicht, wenn er seine Beine komplett unter den Bauch legen muss. Hier also als Daumenregel für die Länge das 1,5 fache der Rückenlänge einplanen.

Die Breite sollte ungefähr der Rückenlänge des Hundes entsprechen. (Für junge Hunde sind schmalere Flächen meist kein Problem. Ältere Hunde haben es schwer sich umzudrehen, wenn Platz in der Breite fehlt.)

In Almas Fall bei 50cm Rückenlänge also eine Liegefläche von 75 x 50 cm.

  • Eine Höhe, bei der der Hund auch sitzend nicht den Kopf tief halten muss und gut stehen kann. Bei den meisten Produkten ist das nur mit geöffnetem „Verdeck“ möglich, das war für mich aber auch denkbar.
  • Luftreifen an allen Rädern oder mindestens überall Federung (um Erschütterungen abzumildern) – für ältere Hunde ist das essentiell. Ich möchte ihr unterwegs eine gemütliche Pause ermöglichen, keinen Aufenthalt auf der Rüttelplatte bei dem ihr anschließend alle Knochen wehtun.
  • Federung mindestens an der Hauptachse, bestenfalls individuell verstellbar
  • Eine Feststellbremse, die dafür sorgt, dass der Buggy beim Einsteigen ohne weiters halten fest stehen bleibt, falls ich dem Hund beim Einsteigen helfen muss und auch so ist das aus meiner Sicht ein Sicherheitsaspekt. Da die meisten angebotenen Produkte nur stiefmütterliche umbaubare Fahrradanhänger sind, fehlt das bei erstaunlich vielen. Ein Produkt ohne Feststellbremse kommt an der Stelle für mich nicht in Frage.
  • Möglichst klein und einfach zusammenklappbar, damit wir ihn auf Reisen mitnehmen können.
  • Eine Fahrradbremse für bergab – das fehlt bei vielen Modellen, wäre aber sehr praktisch.

Auswahlkriterien, die sich in der Praxis als für Alma und mich wichtig gezeigt haben:

  • Dachfester und Möglichkeit hinten rausgucken zu können. Alma liegt/sitzt gerne mit dem Kopf zu mir und möchte mich sehen. Sie möchte gern das Gefühl haben, das wir gemeinsam unterwegs sind – was ich auch so empfinde. Ist das geschlossen, fühlt sie sich nicht so wohl und kann die Fahrt nicht genießen.
  • Ein seitlich bewegliches Vorderrad. Hattest du schonmal einen kaputten Einkaufswagen, der sich nicht lenken ließ, sondern nur geradeaus fuhr? Bestimmt. Und wahrscheinlich hast du den schnellstmöglich wieder getauscht. Jup, so ging es uns auch. Der erste Hundebuggy hat ein fixes Vorderrad. Man muss also das Vorderrad anheben, um zu lenken. (Sprich 20kg Buggy plus 20 kg Hund nach oben befördern in dem man auf den Schiebebügel drückt. Ich sag dir, meine Armmuskulatur hat in den Wochen mit diesem Wagen deutlich zugenommen…)
  • Eine Rampe zum Eisteigen/ oder ein möglichst tiefer Einstieg.

Die Einstiegshöhe unserer beiden Hundejogger siehst du hier im Vergleich.
Hier siehst du welchen Unterschied die Höhe und mit oder ohne Rampe beim Einsteigen in der Praxis machen:

Zwei Hundebuggy-Modelle im Vergleich

Basierend auf unseren Auswahlkriterien habe ich mich im Mai dazu entschieden einen Hundebuggy zu bestellen. Den haben wir etwa 6 Wochen im Einsatz gehabt und ihn dann durch einen zweiten ersetzt. Du ahnst schon – der erste war nicht das, was wir wirklich brauchten – sonst hätten wir ihn nicht getauscht.

So gibt mir das die Möglichkeit dir hier einen Vergleich von zwei Modellen zu machen, die wir beide regelmäßig im Einsatz hatten.
Wir haben beide Wagen bisher ausschließlich als Hundebuggy im Einsatz gehabt und nur das fließt in hier in die Bewertung ein.

Der erste hat auf Amazon so schlechte Bewertungen kassiert, dass er mittlerweile gar nicht mehr angeboten wird. Die Verarbeitung ist bei diesem Modell schlichtweg unterirdisch gewesen: Von offenen Schweißnähten über kaputte Reißverschlüsse bis zu nicht wackelfrei zu befestigendem Vorderrad. Für den Preis ist es vermutlich nicht möglich ein super hochwertiges und durchdachtes Produkt anzubieten. Dennoch: das, was da ist, sollte dann wenigstens gut verarbeitet sein.

Auf dem Foto siehst du unseren ersten Wagen links, den neuen rechts.

Zwei Hundebuggys im im direkten Vergleich

 

Der zweite Wagen ein hochwertiges Modell aus dem Hause Trixie. Der ist wirklich -auch in seiner Buggy-Funktion- super durchdacht.
Man hat hier nicht das Gefühl, dass Jemand gesagt hat: „Ach komm, wir machen einen Schiebebügel an den Fahrradhänger und dann verkauft der sich auch als Buggy.“ Die Funktionen sind wirklich sinnvoll umgesetzt. Auch hier gibt es einige Schwächen, aber dieser Wagen bleibt bei uns und wird uns hoffentlich noch sehr lange begleiten.

Lass mich hier kurz die Plus und Minus Punkte der beiden Modelle gegenüberstellen.

NoName (wie tausende in dieser Kategorie)

P

Pluspunkte

  • Schnell aufgebaut und wieder zusammengeklappt, wenn auch etwas „fummelig“.
  • relativ leicht (14-16kg)
  • rollt mit dem großen Rädern sehr leicht
  • kein auffälliger Geruch
  • Federung vorhanden (nicht verstellbar)
  • Feststellbremse vorhanden
  • alles dabei für den Einsatz als Hundeanhänger oder Hundejogger
  • Preis: Mit ca. 160€ ist er vergleichsweise günstig.
O

Minuspunkte

  • Qualität insgesamt unterdurchschnittlich: Verarbeitung von Metall und Stoff dürftig, beginnt schon nach kurzer Zeit zu Rosten
  • Einstieg super hoch, schwierig für ältere Hunde selbst mit Hilfe (langfristig keine gangbare Lösung für uns)
  • starres Vorderrad macht Lenken unmöglich, Vorderrad muss zum Lenken angehoben werden

Trixie Hundeanhänger: 2 in 1 Hundejogger und -anhänger

Ungefähr zwei Monate nach unserem ersten Hundebuggy, der für mich superschwer zum Schieben war, habe ich mich entschieden den Trixie Hundeanhänger* zu bestellen.
(Wenn du nicht meinen Link nutzt: Achte auf die Fotos (Trixie hat verschiedenen Anhänger ohne eigene Namen). Der, den wir haben erkennst du sehr eindeutig an seiner Optik.)

Die Erwartungshaltung war groß. Der Preis deutlich höher als bei unserem ersten Modell. Und er hat die Erwartungen übertroffen. Bis auf einen Punkt, der fast dafür gesorgt hätte, dass ich ihn zurückgeschickt habe…

Also los geht’s mit den Vor- und Nachteilen zu unserem Hundeanhänger von Trixie:

P

Pluspunkte

  • tolle Größe, auch bei geschlossenem Dach kann Alma vollständig aufrecht sitzen und stehen.
  • Die Rampe zum Einstieg ist stabil, flach, und hat eine tolle anti-Rutsch Matte, die den Hunden Sicherheit gibt. Sie ist über Druckknöpfe befestigt (hinten rausschauen für Alma damit möglich)
  • Die Feststellbremse ist einfach mit dem Fuß zu bedienen (wie bei einem Kinderwagen) und superstabil. Hier bewegt sich nichts mehr, wenn die angezogen ist.
  • Tolle Verarbeitung des Rahmens und des Stoffes. Sieht hochwertig aus. Hat bei uns schon wirklich viel mitgemacht (über Stock und Stein, Am Strand, durch Salzwasser etc) und ist sieht noch immer supergut aus.
  • Hat eine verstellbare Federung, die sogar verstellbar in zwei Stufen ist.
  • Schiebt sich toll und lenkt sich sehr einfach, ist quasi auf der Stelle zu wenden.

     

O

Minuspunkte

  • Den Jogger-Umbausatz* (also das Vorderrad plus Halterung muss man extra bestellen)
  • Auch die Fahrradkupplung* gibts nur extra zu erwerben
  • Der Preis ist mit ca. 350-400€ (in der großen Variante) plus ca. 60€ für das Vorderrad eher im oberen Preissegment angesiedelt. Für das, was man bekommt, ist der Preis aber absolut gerechtfertigt.
  • Ich weiß gar nicht, wie viele Minuspunkte ich hier verteilen soll.
    Der Gestank des Materials nach Plastik und Weichmachern war so krass und brauchte Wochen, bis er akzeptabel wurde.
Alles in Allen würden wir den Trixie Hundeanhänger absolut empfehlen. Man muss aus meiner Sicht eine gewisse Auslüftungszeit berücksichtigen und den Hund erst danach da hineinsetzen.
In allen anderen Punkten hat uns dieser Hundebuggy jedoch voll überzeugt und wir würden ihn wieder kaufen. Auch, weil es in der Kombination – mit Rampe zum Einstieg, guter Federung, Luftreifen an allen Rädern und und und – soweit mir bekannt ist, keine Alternativen gibt.

Mit „*“ gekennzeichnete Links sind Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, macht es für dich keinen Unterschied, aber wir bekommen eine kleine Provision.

Alternativen (die wir uns gut vorstellen können, aber nicht getestet haben)

Damit du noch ein bisschen mehr Auswahl hast, möchte ich dir hier noch die Produkte zeigen, die es bei uns auch hätten werden können.
Auch wenn wir für die konkreten Produkte keine Praxiserfahrungen haben, so nimmt dir meine Auswahl vielleicht ein bisschen der ewigen Vergleich und Sucharbeit ab. Da es tausende Produkte gibt.
Ich beschränke mich hier natürlich auf die Modelle, die auch für etwas größere Hunde (also mindestens 30kg Belastbarkeit) funktionieren, denn hier habe ich einen guten Überblick. Für fast alle der genannten Modelle gibt es jedoch auch kleinere Varianten.

Unter 300€

Im niedrigeren Preissegment: Ähnliche Produkte wie unseren ersten Hundebuggy (aber mit beweglichem Vorderrad).

Wenn man stark auf den Preis achten muss, finden sich sicher auch in diesem Segment Produkte, die das Leben bereichern. Denn auch wenn der Wagen im Vergleich die deutlich schlechtere Wahl war: Er hat uns Freude bereitet und einen Unterschied in unserem Leben gemacht.

Hier sehe ich zum Beispiel diese beiden Modelle. Beide habe ich schon bei anderen Hundehaltern gesehen und fand sie ganz ansprechend.

Trixie Hundeanhänger* (anderes Modell als unserer)
-Vorderrad* separat erhältlich:

Doggyhut*
Hier am besten das passende Kissen* mitbestellen

Ab 400 €

Neben unserem Trixie Anhänger*, ist mir hier nur eine Marke ins Auge gefallen, die ich mir noch hätte vorstellen können:

TAXXI Dog L*
Hier ist das Vorderrad und der Schiebebügel dabei. Wer einen etwas kleineren Hund hat, kann auch auf die kleinere Version den Taxxi Dog M* zurückgreifen.

Einfach rein und los? – Der größte Fehler, den du machen kannst.

Der Hauptfehler den Hundehalter in Bezug auf Hundebuggys, Hundefahrradanhänger und co. machen, ist, den Hund einfach reinzusetzen vor vollendete Tatsachen zu stellen und einfach loszufahren. Mit Glück funktioniert das. In vielen Fällen geht das schief und versaut dem Hund auch den Menschen die gesamte Erfahrung. Der Hund verliert das Vertrauen, weil ich etwas komisch angefühlt hat. Er fühlt sich nicht richtig wohl, kann nicht entspannen oder bekommt sogar Angst. Das – was man mit der Anschaffung des Hundebuggy erreichen wollte – ist damit in weiter Ferne gerückt.

Es gibt einige wenige Ausnahmen, warum die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund sich daran gewöhnt, eher gering ist.

  • Bei Hunden, die grundsätzlich Angst in engen Räumen bekommen,
  • oder Hunde denen sofort übel wird, wenn sich das Gefährt unter ihnen bewegt (wie beim Autofahren und co.)

startet ihr mit sehr schwierigen Voraussetzungen.
Für solche Hunde muss man wirklich vorsichtig ausprobieren, ob ein Buggy oder Fahrradanhänger funktionieren kann oder nicht.

Alle anderen Hunde, brauchen einen geduldigen Menschen, der ihnen das ganze Ding erklärt und ihnen die Zeit lässt, die sie brauchen, um zu verstehen, worum es geht und sich daran zu gewöhnen.

Ich erkläre dir jetzt, welche 6 Schritte du brauchst um deinen Hund an das Fahren im Hundewagen gewöhnen kannst.

Gewöhne deinen Hund an das Fahren im Hundebuggy in 6 Schritten

Die Gewöhnung deines Hundes an den Hundebuggy ist kein Hexenwerk. Es sind nur wenige Schritte, die am Ende den Unterschied machen zwischen einer entspannten und positiven ersten Fahrerfahrung und einer Überforderung die eventuell sogar in Angst resultiert.

Wichtig ist: Mach den nächsten Schritt immer erst dann, wenn dein Hund mit dem aktuellen Schritt sicher und gelassen erscheint. Bei manchen Hunden wird der ganze Prozess bis zum Losfahren einige Minuten nach dem Aufbau des Buggys sein. Bei anderen Hunden wird man über 1-2 Wochen immer mal wieder ein Stück vorwärtskommen, weil sie ein bisschen mehr Zeit brauchen sich daran zu gewöhnen.

Hunde, die bereits den Aufenthalt in engeren Räumen kennen (von einer Box zu Hause oder im Auto), werden sich leichter tun. Wer noch keine Erfahrung damit hatte, wird vermutlich etwas länger brauchen. Lass deinem Hund, die Zeit, die er braucht. Es lohnt sich am Anfang vorsichtig vorzugehen. Dann habt ihr am Ende wirklich Freude mit eurem Hundebuggy.

Und jetzt legen wir los – das sind die 6 Schritte, mit denen du deinen Hund an den Hundebuggy gewöhnst.

1. Erstkontakt mit dem Hundebuggy positiv gestalten

Stell den Buggy wackel- und rollsicher auf. Falls möglich ist es zu Beginn am allerbesten, wenn du die Räder noch weglässt. Wir wollen vermeiden, dass dein Hund schon beim allerersten Mal mit wackelndem Boden beim Einsteigen oder drin sein zu tun hat.

Lade deinen Hund ein sich mit dem Buggy zu beschäftigen. Lass ihn drum herumlaufen. Links und rechts davon darfst du gerne ein paar Leckerlis verteilen. Einfach damit dein Hund etwas Positives um den Buggy herum erlebt.

Achte dabei dennoch auf eine ruhige gelassene Atmosphäre, aufputschende Spielelemente sind hier für die meisten Hunde unangebracht. Du möchtest, dass dein Hund seinen Körper bewusst einsetzt. So kann er sich viel besser auf das konzentrieren, was ihr macht, und es passieren keine Unfälle, weil dein im Überschwang nicht gut auf sich aufpasst und. Außerdem möchtest du, dass dein Hund sich später auch im Buggy gut entspannen kann. Den Wagen direkt von Beginn mit hoher Aufregung zu verbinden, wäre dafür wenig förderlich.

2. Reingehen, Rausgehen, spielerisch im Buggy drin sein

Klappt Schritt 1 gut und dein Hund zeigt keine grundlegende Skepsis oder bestenfalls sogar Neugier in Bezug auf den Buggy – lade ihn ein auch einmal hineinzugehen. Du kannst Leckerlis darin verstreuen, um deinen Hund zu motivieren. Lass bei diesem ersten Einsteigen alles an Türen und Fenstern, die euer Wagen bietet, offen.

Lade ihn mehrfach wieder ein hineinzugehen. Lass die Türen offen, lass ihn jederzeit wieder Aussteigen. Biete höchstens Streicheleinheiten, Leckerlis oder etwas anderes an, was deinen Hund motivieren könnte, sich etwas länger aufzuhalten, falls er unsicher wirkt.

Beobachte, wie dein Hund sich verhält. Sobald er diesen Schritt sicher meistert und keine Unsicherheit zeigt und den Rückweg entspannt und nicht hektisch antritt, kannst du den nächsten Schritt gehen. Bei manchen Hunden geht das ganz schnell, anderen werden mehrere Tage und Übungseinheiten dafür brauchen.

3. Drinbleiben und ruhig verhalten

Im dritten Schritt schließt du alle Türen, die verhindern, dass dein Hund aus der „Box“ des Buggys aussteigt (bis auf eine zum Einsteigen). Das Dach – falls euer Hundebuggy ein separates Fenster hat- kann offenbleiben.

Du lässt deinen Hund einsteigen (das kann er bis hierher von den vorherigen Schritten schon ganz selbstsicher. Vielleicht hast du drinnen ein paar Kekse verstreut, damit er kurz beschäftigt ist. Du bleibst vor der Tür, über die dein Hund eingestiegen ist und hinderst ihn daran sofort wieder auszusteigen.

Biete ihm Hilfestellung an und sag ihm konkret, was er tun kann, wenn er nicht von allein auf die Idee kommt. Dazu eignen sich alle Signale, die ihr schon kennt. Sitz, Platz, Warte, – nutz dafür was dein Hund gut kann und auch in neuen Situationen umsetzen kann. Geht das gut und er lässt sich für ein paar Momente darauf ein und bleibt entspannt, geht ihr weiter zum nächsten Schritt.

4. Türen schließen

Prüfe bitte zunächst, während dein Hund außerhalb des Wagens ist, ob ihn das Geräusch der Reißverschlüsse stört. Die meisten Hunde werden damit kein Problem haben. Aber sicher ist sicher. Denn wenn der Hund doch skeptisch oder ängstlich auf das Geräusch reagieren sollte, hast du jetzt die Chance ihn daran zu gewöhnen, BEVOR er in einer Kiste sitzt, aus der er nicht rauskommt und dann ein für ihn zunächst gruseliges Geräusch hört.
Du hast es gecheckt, dein Hund findet das Geräusch völlig ok? Super.

Dann lässt du deinen Hund wieder einsteigen, bittest ihn kurz zu warten und schließt anschließend die Tür, über die er eingestiegen ist. Falls der Buggy oben geöffnet ist, kannst du hierüber mit deinem Hund kommunizieren und sobald er entspannt scheint, auch die obere Tür einmal schließen und wieder öffnen. Sobald dein Hund auch bei geschlossenen Türen und beim öffnen und schließen entspannt bleibt, gehts weiter im Text.

5. Räder anbauen: Ein und aussteigen üben

Nun wird’s Zeit für die Räder. Baue jetzt euren Hundejogger voll einsatzbereit zusammen. Übe mit deinem Hund erneut das Einsteigen und Aussteigen. Lass ihn ruhig ein paar Mal rein und wieder rausgehen (sofern er das körperlich gut schafft).

Sobald das gut klappt, schließt du die Türen und lässt ein bisschen Zeit zwischen Einsteigen und Aussteigen.

Achte dabei darauf, dass der Hundebuggy super sicher steht. Stell die Bremse fest, stell ihn auf sicheren Untergrund. Es wird sowieso leichte Bewegungen geben, an die dein Hund sich gewöhnen soll.
Sobald das gut klappt, habt ihr schon einen wichtigen Teil geschafft. Jetzt kommt noch die Bewegung dazu.

6. Kommt in Bewegung

Lass deinen Hund wie gehabt einsteigen. Schließ die Türen. Das obere Fenster falls vorhanden, bleibt gerne offen. Bestenfalls lässt du deinen Hund sitzen oder wenn er schon möchte, liegen.

Löse die Bremse und rolle den Wagen vorsichtig für einige Zentimeter nach vorne. Lobe deinen Hund dabei, wenn er gut sitzen bleibt. Wirkt er unsicher wiederhole dieses kurze Rollen einige Male, hin und zurück.

Lobe ihn dabei immer wieder und sprich ihm gut zu. Sobald er sich mit diesem kurzen langsamen rollen vertraut gemacht hat, verlängerst du das Rollen vorsichtig. Ist dein Hund entspannt damit kannst du auch langsam einfach weitergehen und ihn zwischendurch immer wieder mit der Stimme oder einem Leckerli loben.

Achte darauf ruppige Richtungswechsel, Tempowechsel, schnelles Tempo oder abrupte Stopps zu vermeiden. Schneller und zackiger kannst du fahren, wenn dein Hund sich pudelwohl in seinem Hundebuggy fühlt.

Optional: 7. Fahrrad schieben üben

Optional – falls du den Buggy auch als Anhänger am Fahrrad nutzen möchtest: Übst du vor dem Losfahren auch das und schiebst das Fahrrad zunächst, während dein Hund im Wagen sitzt. Hier bist du weiter weg und auf der anderen Seite und zusätzlich mit dem Rücken zum Hund. Auch das will geübt werden. Klappt das gut, steigst du auf und fährst ein Stück. Lobe unterwegs mit der Stimme. Steigere das Tempo langsam und beobachte, wie dein Hund damit klarkommt.

Passe die Abläufe so an, wie dein Hund es braucht, wenn du merkst, dass für euch etwas anders sein muss. Die Anleitung fasst die Schritte kurz zusammen, die meiner Erfahrung aus der Begleitung von vielen Hundehaltern nach für die meisten Hunde wichtig sind. Dennoch kann eine allgemeine kurze Anleitung im Blogartikel nie genau auf alle individuellen Fälle und individuellen Besonderheiten zugeschnitten sein.

Für die ersten Ausflüge mit eurem neuen Hundebuggy oder -anhänger empfehle ich kürzere Strecken zu schönen Erlebnissen. Eine der ersten Fahrten direkt mit unangenehmen Erlebnissen, wie einem Tierarztbesuch zu verbinden, ist nicht empfehlenswert.

Ich hoffe dir hat dieser Blogartikel geholfen herauszufinden, ob ein Hundebuggy auch für euch eine sinnvolle Unterstützung sein könnte. Wenn nicht, hast du hoffentlich Spaß an unseren Bildern und Videos gehabt. Solltest du Hilfe dabei brauchen, deinen Hund das Fahren im Buggy und seine Nutzung als Rückzugsort aufzubauen, unterstütze ich dich gern im Rahmen meines Einzelcoachings dabei. Ich begleite all meine Kunden erfolgreich online, daher spielt es überhaupt keine Rolle, wo du wohnst. Bei einem kostenlosen Kennlerngespräch finden wir gemeinsam heraus, ob wir zusammenpassen, ich euch gut helfen kann und ob Onlinetraining was für euch ist.

 

 

FAQ: Häufige Fragen zum Hundebuggy

Für welchen Hund lohnt sich ein Hundebuggy?
Ein Hundebuggy ist so ziemlich in jeder Lebensphase des Hundes sinnvoll, wenn lange Strecken, ungeeignete Untergründe, Hitze oder viele Reize ihn überfordern. Wenn dein Hund körperlich eingeschränkt ist (Alter, Arthrose, Herzprobleme, Verletzung) kannst du ihm Freude am unterwegs sein ermöglichen, ohne ihn zu überlasten. Ein Hundewagen ergänzt die Bewegung, er ersetzt sie nicht.
Ist ein Hundewagen nur für kleine Hunde geeignet?
Nein – es gibt auch stabile Modelle für mittelgroße und große Hunde. Wichtig ist nicht nur die passende Traglast, sondern vor allem das Innenmaß und der Einstieg.
Macht ein Hundebuggy Hunde faul?
Ganz im Gegenteil: Viele Hunde laufen motivierter, weil sie wissen, dass sie jederzeit Pause machen können und weil sie an Orten laufen können, die sie auf eigenen Füßen sonst nicht mehr erreichen würden. So bleibt die Bewegung qualitativ hochwertig, der Kopf aktiv – und der Hund kann trotzdem unterwegs entspannen.
Wie gewöhne ich meinen Hund an den Buggy?
Schritt für Schritt, im Tempo des Hundes: Erst Buggy beschnuppern, dann kurze Aufenthalte drinnen, Türen und Geräusche üben, erst später in Bewegung setzen. So entsteht Vertrauen und positive Verknüpfung.

Lies gern die ausführliche Anleitung in diesem Artikel, oder melde dihc bei mir für individuelle Betreuung.

Ist das nicht peinlich oder „unnatürlich“?
Ein Hundejogger ist ein Hilfsmittel – wie ein Hundemantel oder eine Trage nach einer OP. Er sorgt für Lebensqualität, Sicherheit und gemeinsame Erlebnisse. Und das zählt mehr als fremde Kommentare.
Wie finde ich das passende Modell?
Achte auf ausreichend Innenmaß, niedrigen Einstieg oder Rampe, gute Federung und stabile Bremsen. Luftreifen sind für ältere Hunde besonders angenehm. Denke auch an Gewicht, Packmaß und Alltagstauglichkeit.
Welche Fehler sollte ich vermeiden?
Der größte Fehler ist, den Hund einfach hineinzusetzen und loszufahren. Ohne Gewöhnung kann er Angst entwickeln oder den Wagen ablehnen.
Kann man einen Hundebuggy auch als Fahrradanhänger nutzen?
Viele Modelle sind 2-in-1: Sie lassen sich sowohl schieben als auch ans Fahrrad hängen. Achte dabei unbedingt auf gute Verarbeitung und Sicherheit. Überlege welcher Einsatzzweck für euch Priorität hat und wähle ein dafür passendes Modell aus.