Die Beschäftigung des Hundes ist ein wichtiges Thema in der Hundewelt.
Ich decke heute 5 Mythen auf, die einem immer wieder begegnen. Eines der ersten Themen, die dir begegnen, wenn du dich mit der Hundehaltung auseinandersetzt, ist die Beschäftigung deines (zukünftigen) Familienmitgliedes. In der Literatur und gern auch in beliebigen Facebook-Hundegruppen oder Foren scheint es immer wieder dieselben Antworten auf Fragen zur Auslastung zu geben.
Ich erlebe oft, dass hier noch viele Glaubenssätze in den Köpfen der Menschen festhängen, die schon lange nicht mehr zeitgemäß sind. Heute möchte ich mit 5 dieser Mythen aufräumen.
Und auch wenn am Ende nicht die „Glücksformel“ für die perfekte Auslastung steht, so kannst du sicher etwas für dich und deinen Hund mitnehmen.
1) „Je mehr Auslastung, desto glücklicher der Hund“
„Mehr“ scheint die Lösung für alles zu sein. Mehr Bewegung, mehr Auslastung, mehr Spiel.
Fragst du Dr. Google, scheint es am wahrscheinlichsten, dass Hunde, die rund um die Uhr beschäftigt werden, am glücklichsten sind. Im Gespräch mit meinen Kunden kommt auch oft ein Gedanke wie „ich kann meinem Hund nicht genug bieten“ mit vor. Um das zu Gefühl zu besänftigen, werden dann weitere Strecken Fahrrad gefahren, öfter gespielt, tollere Spielzeuge gekauft…
Ich sage: Du darfst dich entspann entspannen.
Es kommt nicht auf die Quantität an, nicht auf die Länge der Radstrecke, die Anzahl der Spielzeuge, die Anzahl der Besuche beim Agility. All das kann schön für deinen Hund sein, wenn es für ihn wirklich qualitativ das Richtige ist. Konzentriere dich lieber einmal die Woche voll und ganz auf deinen Hund und mache mit ihm eine Stunde lang das, was ihm wirklich gefällt. Anstatt jeden Tag angestrengt zu versuchen möglichst viel Abwechslung zum Alltag zu bringen. Hunde erleben gern Abenteuer, das stimmt, aber sie mögen auch gerne den Alltagstrott.
Hier kommt sie wieder also, die berühmte Quality-Time. Die ist viel wichtiger, als ständig irgendwas zu machen, nur damit man nicht nichts tut. (Ich halte übrigens auch Nichts-Tun für eine sehr sinnvolle Beschäftigung, das ist ja durchaus kontrovers ;)) Ich lese auch gerne ein tolles Buch statt ganz viele langweilige zur gleichen Zeit.
2 ) „Du hast Probleme mit deinem Hund? – Dann musst du ihn ganz klar besser beschäftigen.“
Dein Hund kann nicht alleine bleiben, er ist im Freilauf nicht ansprechbar oder pöbelt an der Leine? Glaubt man den Antworten mancher selbsternannter Hundekenner, so ist die Lösung immer: „der ist unterfordert, du musst ihn mehr beschäftigen“.
Tatsächlich erlebe ich im meinem Trainingsalltag mehr Hunde, die aus Überforderung kreative Verhaltensideen entwickeln, als wirklich unterforderte Hunde.
Ich vermute vor ein paar Jahren war das vielleicht noch anders, als es noch nicht allgemein üblich war, mit dem Hund in die Hundeschule zu gehen, oder man sich einfach noch nicht so viele Gedanken gemacht hat. Vielleicht war es damals wirklich so, dass Hunde unterbeschäftigt waren. Heutzutage sind die meisten Hundehalter aber so gut informiert, dass sie sowieso schon „Auslastung“ mit ihrem Hund miteinplanen. Die Tendenz geht eher zum „zu viel“ als zum „zu wenig“. In diesem Fall kann es dann durchaus sein, dass die alltäglichen Probleme, die man so hat, schlichtweg durch zu viel Stress im Hund kommen.
3) „Nur ein müder Hund ist ein glücklicher Hund.“
Wie oft habe ich ähnliches schon gehört: „Wir waren so schön spazieren, Pfiffi ist völlig erledigt und kann jetzt gut schlafen“. Was mir dabei nicht in den Kopf will ist folgendes: Warum sollte es denn gut sein, wenn der Hund „völlig erledigt“ ist? Reicht es nicht, einfach einen tollen gemütlichen Tag zu haben und danach entspannt auf der Couch zu dösen? Muss es denn immer ein extrem sein?
Das ist natürlich völlig überspitzt. Ich bin keineswegs der Meinung, dass es solche Tage nicht geben darf. Natürlich ist es auch mal schön, die Belastungsgrenzen auszuloten und nach dem Gassigehen/ Hundeplatz, … einfach nur umzufallen und den Schlaf der Gerechten zu schlafen. Aber das sollte die Ausnahme und nicht die tägliche Routine sein. Wer hat uns Menschen denn auf die Idee gebracht, dass nur ein ausgepowerter Hund wirklich glücklich ist? Sind dann die ganzen Hofhunde, die den ganzen Tag in der Sonne dösen unglücklich? Ich glaube nicht.
Wer meinen Artikel zum Schlafbedürfnis des Hundes gelesen hat, der weiß, dass Hunde bis zu 20 Stunden am Tag Ruhen und Schlafen. Außer zum Fressen und ein bisschen entspannte Bewegung können wir also davon ausgehen, das die Hunde sowieso immer müde sind.
4) „Ein Hütehund? Oh da hast du aber keine Freizeit mehr, so viel wie der beschäftigt werden muss.“
Ein weiteres gern genommenes Vorurteil in Sachen Beschäftigung ist, dass es Rassen gibt, die den ganzen Tag Beschäftigung brauchen. Ganz vorne werden hier Jagd-, Hüte oder Windhunde genannt. Die Begründung scheint logisch: Das sind Arbeitsrassen und deswegen müssen die ganz viel tun, um glücklich zu sein. Im Grundsatz ist das nicht verkehrt, nur geht es hier nicht um das „wie viel“, sondern um das „was“. Alle Hunde, egal ob Chihuahua oder ein Australian Shepherd, möchten gefordert werden, völlig egal ob aus einer Leistungszucht oder auf dem Bauernhof geboren. Qualitativ sinnvolle Hobbies für unsere Hunde sollten immer so angepasst werden, dass es ihnen und uns Spaß macht und sie gefordert, aber nicht überfordert werden.
Was das Leistungspensum der vermeintlich „vielbeschäftigten“ Hunde angeht: Es gibt keine einzige dieser stark aktiven Rassen, die über das ganze Jahr hindurch im Einsatz waren. Hütehunde hatten dann „Saison“, wenn die Herden draußen waren und dann auch immer nur beim Umtrieb. Windhunde sind für Sprints (schon gar nicht ausdauernde Märsche) während der Jagd gezüchtet, die Jagdsaison in deren Herkunftsländern beträgt allerdings nur 2-3 Monate, den Rest des Jahres kümmerte sich quasi niemand um die Hunde. Und Jagdhunde haben auch ihre Saison. Selbst ein Jagdhund, der heutzutage im Revier im vollen Einsatz ist, hat im Schnitt 30 Tage im Jahr, in denen er seinen „Job“ ausübt. Den Rest ist er ganz normaler Familienhund und kommt mit dem ganz schnöden Alltag wunderbar zurecht und nutzt die Zeit zur Entspannung.
Davon können wir uns im Alltag eine Scheibe abschneiden. Natürlich wollen Hunde Förderung und Action und neue Dinge lernen, aber das muss nicht jeden Tag und auch nicht jede Woche sein. Wie ich in diesem Artikel schon so oft erwähnt habe, die Qualität ist viel entscheidender als nach Stundenplan einfach ein Programm abzuspulen.
5) „Fährtensuche, Agility, Denkspiele, … sind nichts für Bulldoggen, Shelties, Bernhardiner, …“
Anders als bei Nr. 4 begegnen mir auch oft Vorurteile, warum bestimmte Rassen nicht geeignet sind, bestimmte Hobbies auszuüben. Hier bin ich deutlich anderer Meinung. Natürlich gibt es wie überall Rassen, die für verschiedene Dinge optimale Vorraussetzungen mitbringen. Das heißt aber umgekehrt nicht, dass die Rassen, deren Voraussetzungen objektiv schlechter sind, das nicht auch machen können.
Nehmen wir zum Beispiel Mantrailing: Es ist vollkommen logisch, dass hier ein Schweißhund deutlich bessere körperliche Vorraussetzungen mitbringt als eine Bulldogge. Klar, der Schweißhund wurde ja auch für genau diesen Zweck gezüchtet. Die Bulldogge kann jedoch genauso viel Spaß und Erfüllung darin finden. Warum denn auch nicht? Vielleicht wird sie nicht die Fährte von 2km Länge mit 3 Tagen Standzeit laufen können. Na und? Es geht doch um den Spaß an der Sache und nicht „höher, schneller, weiter“. Das Bulldoggen auch richtig Spaß am Trailen haben können, hat Silke von Vawidoo in einem Blogartikel sehr deutlich gemacht.
Klar ist natürlich, dass es durchaus Sportarten gibt, deren körperliche Belastung zu groß ist, um dauerhaft von zB großen, schweren Rassen ausgeführt zu werden. Eine Dogge beim Agility? Das geht sicher mal, aber um es leistungssportlich zu betreiben, wäre die Belastung der Gelenke sicher zu hoch. Gesunder Menschenverstand hilft hier wie überall, das richtige Maß zu finden.
Die Illustrationen sind von Aram und Abra, die extra für Hundeblogger neue Grafiken erstellt hat. Wahnsinnig tolle Idee! Das werden wir jetzt öfter nutzen 😉 Danke Mara!
Meiner Meinung nach ist ein ausgewogenes Maß zwischen körperlicher und geistiger Auslastung das Wichtigste. Lieber kleinere/kürzere Spaziergänge aber dafür qualitativ hochwertigere. Auch ist mir nicht klar, warum wir Menschen immer eine Runde gehen müssen. Was spricht dagegen den selben Weg zurück zu nehmen? Ich muss auch nicht ewig weit gehen um meinen Hund zu beschäftigen. Da reichen mir ein paar Meter in den Park und eine Fläche von 50m² doch locker. Das Ausmaß der Bewegung und Beschäftigung ist m.E. auch abhängig vom jeweiligen Hund und dessen Charakter und Vorlieben. Ich muss meinen ELO im Freilauf definitv beschäftigen, andernfalls sucht sie sich selbst eine Beschäftigung (Hasen oder Eichhörnchen jagen – eigentlich Rasseuntypisch). Daher wird mein Hund nur draußen gefüttert (Futterbeutel), um Ihre jadgtrieblichen Bedürfnisse zu befriedigen und eine Alternative anzubieten. Davon abgesehen: JAAA, bitte ganz viel Ruhe für unsere Hunde. Meine ruht/schläft immer wenn wir nicht draußen oder in der Hundeschule sind bzw. nicht gerade im Auto unterwegs oder mit der Fellpflege beschäftigt sind.
Bin gerade auf diesen interessanten Artikel und die Kommentare dazu gestoßen. Das spricht mir so aus der Seele! Wir haben seit 2 Monaten einen kleinen Maltipoo, jetzt 5 Monate alt. Sie will morgens überhaupt nicht laufen, sondern gemütlich weiterschlafen. So gehen wir nun morgens hinters Haus, um Pipi zu machen (also der Hund :-)) und wieder rein und kuscheln noch ein bisschen oder spielen, je nachdem was sie möchte. Nach dem Frühstück schläft sie gemütlich im Büro. Erst mittags will sie raus und da laufen wir ein halbes bis dreiviertel Stündchen mit ihr. Wenn sie ihre fünf Minuten hat, rast sie wie ein Springball durch die Wohnung und wir spielen mit ihr, das liebt sie. Sie ist immer bei uns und nur äußerst selten alleine. Ich habe das Gefühl, sie ist ein total glücklicher Hund. Wenn wir mit ihr ein paarmal die Woche auf eine Wiese gehen, gefällt ihr das super, oder auch mal übers Feld ohne Leine laufen. Aber ich bin auch der Meinung, dass dies nicht dreimal am Tag nötig ist. Ich habe schon, bevor wir unseren Hund hatten, oft beobachtet, wie die Hunde manchmal total gelangweilt den Frauchen und Herrchen nachtrotten, bei Regen sehen sie meistens sehr frustriert aus. Unsere hasst Regen und sucht sich, wenn sie hinter dem Haus Pipi muss, die trockenen Stellen aus und ich laufe auch nicht mit ihr bei Regen, wenn sie das gar nicht mag. Danke für Eure Kommentare, das hilft mir sehr. Nicht unnötig den Hund und sich selbst stressen. Ihn in Maßen beschäftigen, ihm immer wieder ein paar schöne Highlights bieten. Unser Hund kuschelt am liebsten mit uns, das machen wir oft und das liebt sie sehr. LG Linda
Hallo,
endlich mal jemand der das ausspricht was ich schon lange denke.
Hoffentlich lesen das ganz viele Hundehalter.
Danke
LG
Tanja
Toller Artikel, kann ich alles nur bestätigen. Unser Corgi hat übrigens an Beschäftigung im Haus fast noch mehr Freude als am ‚Spazieren gehen‘. Nach 5 Minuten Suchspiel mit Leckerli verzieht er sich zufrieden auf seinen Schlafplatz 🙂 Wir haben schon früh gemerkt: Je mehr wir machen, umso aufgedrehter und unruhiger ist unsere Fellnase! Jetzt ist er auch draussen viel entspannter und auch konzentrierter, was die Ausflüge ja auch umso wertvoller macht.
Das mit dem ‚der Hund ist dafür nicht gemacht‘ höre ich ständig. Viele, die meinen Chihuahua sehen, denken an Paris Hilton und daran, wie der Hund getragen wird und nie selbstständig läuft. Meine Kleine liebt Spaziergänge (wenn das Wetter stimmt) und im schnüffeln ist sie erste Klasse. Ich liebe es ihr dabei zuzusehen. Sie ist hochkonzentriert und richtig stolz auf sich. Viele sind der Meinung sie könne mit ihrer kleinen Schnauze gar nicht schnüffeln. So ein Unsinn. Sie ist super 🙂
Auch ich kann wieder neues berichten. Nach dem 2-3 mal pro Woche vom Stresspegel her immer noch zu viel für mein liebes Rudel war haben wir Ausgedehnte Spaziergänge nun auf einmal pro Woche reduziert. Und siehe da. Sie sind noch viel entspannter als vorher. Stressige Situationen wie Tierarzt oder mal viel Besuch werden problemlos gemeistert.
Mein Rudel kann den Ganzen Tag draußen sein und das tun sie auch aber meist schlafen oder dösen sie nur rum. Kurze Spielrunden miteinander sind natürlich auch drin. Aber nicht bis sie umfallen. Sie kennen ihre Grenzen und meistern problemlos alle Situationen. Wir leben im Einklang mit einander ohne Befehle Kommandos viel Gerede oder Geschreie geschweige denn Gewalt.
Im Freilauf auf dem Spaziergang sind sie abrufbar und entfernen sich nicht weit von mir. Man achtet aufeinander und folgt dem Rudel. Das muss ein Hund der genetisch nicht weit vom Wolf abstammt nicht lernen das hat er in sich aber eben nur bei Menschen die ihn verstehen und die er verstehen kann.
Unterfordert sind meine Hunde jedenfalls nicht. Falls das einige denken. Sie zerlegen mir nichts im Haus und können auch mit nichts tun glücklich sein. Sie freuen sich und genießen unsere täglichen gemeinsamen Rituale wie die Körperpflege , das gemeinsame raufen, kuscheln…
Mir ist es sehr egal was andere darüber denken ich muss nicht 20 km täglich meinen Hund durch die Prärie ziehen damit er meiner Meinung nach „ ausgelastet „ ist. Weniger ist mehr…. das Gilt für Tier ebenso wie für den Mensch.
Hunde müssen nicht ständig bespaßt werden. Morgens hat mein Prager Rattler den ich seid 4 Monaten habe und der 3 Jahre alt wird gar keine Lust aufzustehen. Nur muss er 5 uhr raus weil ich dann auf Arbeit muss. Er schläft dann einfach weiter und ist weder unruhig oder bellt. Das weiß ich weil ich ihn in der Zeit über Kamera beobachten kann. Nach der Arbeit geht es sofort raus, ne große Runde und dann kuscheln und paar Minuten Kopftraining. Zwischendurch muss man ja auch noch bissl Haushalt machen oder einkaufen. Wo es möglich ist den Hund mitzunehmen wird er auch mitgenommen. Nur beim Einkauf nicht. Ich kann es zum Beispiel nicht leiden wenn ich beim Einkaufen Hunde sehe die draußen auf Frauchen oder Herrchen warten müssen. Schließlich kann so ein Einkauf auch mal länger dauern. Dann lass ich ihn lieber zu Hause und geh schnell einkaufen um dann wieder beim Hund zu sein. Abends gibts dann nochmal ne große Runde. Wer sich rund um die Uhr mit seinem Hund beschäftigen kann der hat scheinbar kein Job, kein Haushalt oder keine anderen Verpflichtungen. Die, die jetzt schimpfen und sagen das man sich dann lieber keinen Hund anschaffen sollte, denken an der Realität vorbei. Hunde kosten nun mal Geld und um Geld zu verdienen muss man arbeiten. Stellt euch mal vor wie es wäre wenn nur die Hunde hätten die nicht arbeiten. Die Tierheime wären noch voller. Meinem Hund geht es allemal bei mir besser als beim Vorbesitzer der sich nicht gekümmert hat und er deswegen auch nur noch 3 Beine hat oder im Tierheim wo er größtenteils im Zwinger war. Sind wir alle mal ehrlich. Wir Menschen haben auch nicht jeden Tag Lust auf volle Aktion. Wir freuen uns auch auf Wochenende.
Lg Sindy
Ich bin mit meinen 65 Jahren ersthundebesitzerin.Wolf ist ein großer Hirtenhund und jetzt18 Wochen alt . Spazierengehen und spielen mit seinen Freunden ,eine Dackel und Bernersenndame hat er nur unseren Bauernhof zum Toben.Er schläft viel und sieht rundum glücklich aus .Mit Ballspiele oder Stockchen holen kann er nichts anfangen .Er zerkaut immer nur alles und wenn es warm ist liegt er in seinem Wasserbecken und hinterher in seiner Sandkuhle.Habt ihr schonmal daran gedacht daß der Hund vom Wolf abstammt und die haben auch nur nach. Futter gejagt und viel geschlafen .Auch heute springen Wölfe nicht über Hürden geschweige denn rennen sie hinter Bällen her.Ausgedehnte Spaziergänge werden hoffentlich für meinen Wolfi ausreichen.
Grausam, dass sagen doch nur Menschen die zu faul sind und ihr Gewissen bereinigen wollen. Hunde sollten jeden tag ausgelastet werden und natürlich spazieren gehen.
Melina, ich verbitte mir Beleidigungen auf meinem Blog.
Der Ton darf auch unter Menschen genauso freundlich bleiben, wie wir uns den Umgang mit unseren Hunden wünschen.
In keiner Zeile des Blogs steht etwas davon, dass Hunde nicht spazierengehen sollen.
Wahrscheinlich haben wir eine andere Definition von „Auslastung“, vielleicht auch eine grundsätzlich andere Einstellung dazu wie viel das sein sollte.
Das ist völlig in Ordnung.
Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema, habe einige Ausbildungen im Hundebereich und bin mit dieser Einstellung daccord mit allen führenden Hundewissenschaftlern. Daran ist nichts grausam.
Daher unterlasse bitte einen solchen Ton auf meinem Blog.
Das kann ich nur bestätigen.
Ich habe fünf Hunde aus dem Tierschutz.
Sie lieben das gemeinsame Beisammensein im Alltag. Ohne Stress und Hektik.
Ohne Befehle oder stundenlanges an der Leine gelatsche.
viele Verhaltensweisen wie Angst, Unsicherheit, Stress… werden oft durch Überforderung noch mehr gepusht.
Mein wundervolles Rudel liebt es mit mir den Tag zu genießen in Ruhe. Sie schätzen das lernen der Tierkommunikation ohne Worte meinerseits.
Wir gehen meist drei bis viermal die Woche für ein bis zwei Stündchen gemütlich spazieren. Mit Freilauf und ohne viele Menschenmengen.
Wir leben auf dem Dorf mit Haus und Garten.
Sie sind wesentlich entspannter ruhiger und gklücklicher als zu Zeiten an dem ich sie noch mehr beschäftigt habe.
Man merkt das sie viel aufgepushter sind wenn man mal 2 Tage hintereinander spazieren gehen was für den Hund ja nichts anderes ist als ein kontrollierterer Jagdausflug.
Es gibt Leute die dagegen etwas zu sagen haben. Jeder hat seine Meinung. Aber ich finde das Menschen mit gewissen mehr Erfahrung nicht gleich abwertend behandelt werden sollten.
Nur weil man einen einzigen Hund hat oder hatte hat man noch keine Erfahrung. Viele Persönlichkeiten und damit verbundene Verhaltensweisen, Rudelhaltung… lehren den Menschen Erfahrung.
Lg Christin
Nein ich habe auch mein ganzes Leben hunde erfahrung, habe momentan einen American Staffordshire Terrier wesenstest wunderbar bestanden, der geht es so gut wie ich es jedem Tier wünsche. Morgens 1 Stunde spielen und spazieren, mittags ball spiele große runde1, 5 Stunden, nachmittags spazieren und den ganzen tag mit den Kindern zusammen zu besuchen mit. Wer seinen Hund nicht auslastet ist nunmal faul und es sind arme tierseelen
bei deinem hund kommen mir die armen kinder in den sinn, die 5 mal die woche musik/ sportunterricht haben, nur damit die eltern ihr ego befriedigt haben! sorry, ich bin ganz der gleichen meinung wie die mehrheit in diesem blog! ich habe einen husky/ schäfermix, der nicht stundenlang körperlich beschäftigt wird. gesunder mix aus kopf und körperaktivität! ich werde immer wieder angesprochen wie ruhig und zufrieden dieser hund wirkt.
ich empfehle dir mal paar dokus von wildhunden oder wölfen anzuschauen. 80% liegen die nur faul rum und scheinen das zu geniessen!
Danke!
Allerdings gehe ich noch einen Schritt weiter.
Ich gehe mittlerweile nichtmals mehr gassi. Wer hat sich eigentlich ausgedacht, das man immer eine ganze Stunde lang spazieren muss, nur damit der Hund pinkelt? Mädels sind nach einmal pinkeln durch, Rüden stresst es ungemein alles markieren zu müssen. Jedesmal gegen die Konkurrenz anzukämpfen und sein Revier zu verteidigen. Gehen wir Menschen auch jedesmal joggen nur weil wir pinkeln müssen? Und was genau wird von diesem „ich geh mal ne runde“ eigentlich erwartet? Leinenaggression? Giardien? Oder doch der ausversehene Wurf bei einer läufigen Hündin?
Meine Hunde gehen zwei Mal die Woche zum Hundeplatz und dann auch nicht 30min am Stück, sondern Max. 3×5 Minuten. verteilt auf den ganzen Tag. Aber wer ist dazu schon noch bereit? 6h in der Kälte bei Regen stehen, damit die Hunde 5min. bespaßung bekommen.
Wenn ich Hunde zur Betreuung bekomme, fragen die Hundebesitzer bei der Wiederkehr nach ihrem Urlaub immer, was ich mit den Hunden nur mache, weil sie so entspannt sind, ausgelastet und glücklich. Das Zauberwort ist immer, weniger ist mehr. Ruhe bekommt man durch Ruhe. Ist ein Mönch so ausgeglichen, weil er den ganzen Tag Sport macht oder weil er meditiert?
Leider redet man immer gegen Wände oder wird als hundmisshandler abgestempelt, wenn man seinen Hund nicht den ganzen Tag bespaßt.
Ich freue mich diesen Artikel zu teilen und anderen einen anderen Weg aufzuzeigen.
Hätte ich einen Garten, würden wir manche Tage auch das Haus nicht verlassen 😉
Es ist schön auch die Umgebung zu erkunden und im Lieblingswald abzuhängen, aber das muss ja nicht jeden Tag 3 mal sein.
Super Artikel. Ich treffe immer wieder Leute die mir stolz erzählen, dass sie täglich stundenlang mit dem Hund spazieren gehen. Weil Hunde das brauchen. Wenn wir diese Leute am Ende des Spaziergangs treffen trottet der Hund regelmäßig nur noch teilnahmslos hinterher…
Yuna ist eher von der unruhigen Sorte, kommt schlecht zur Ruhe. Am Anfang hab ich auch gedacht ich muss sie mehr auslasten. Pustekuchen! Das Gegenteil hat geholfen. Weniger Aktion, kürzere Runden, kleine Trainingseinheiten über den Tag verteilt und viel Nichts Tun und enstpannen. Inzwischen kommt sie von selbst zur Ruhe, ist ausgeglichener. Und wenn wir es an einem Tag doch mal übertreiben merke ich das daran, dass sie auch nach dem Spaziergang rumrennt und spielen will. Eigentlich aus Stress und Müdigkeit (ähnlich wie bei kleinen überdrehten Kindern). Wird aber leider dann oft von vielen Haltern so gedeutet dass man noch mehr mit dem Hund machen muss und ihn noch mehr auspowern muss, bis er völlig erledigt ist.
Liebe Grüße
Steffi
Danke für tips und tricks meine hündin hab ich ja schon 2 jahre und hab beschlossen mir einen 2 hund zu nehmen und freu mich auf weitere infos
Vielen Dank für den tollen Artikel! Ich bin ganz frisch und erstmals Hundemama und sehr dankbar für die diversen Tipps. Mir wurde auch von vielen Seiten gesagt, ich solle Agility, Nasentraining, Mantrailing etc… mit meinem 1-jährigen Terrier-Mischling machen, damit er nicht auf blöde Gedanken kommt. Er ist jetzt seit 3 Monaten bei uns und derzeit sind wir dabei, Grundsätzliches zu lernen, was er auf der Pflegestelle nicht gelernt hat und damit sind wir vorerst ausgelastet. Das „Ruhe halten lernen“ ist mittlerweile ein fixer Programmpunkt und kommt uns allen zu Gute.
Ich freue mich schon auf deinen nächsten Artikel !
Lieben Dank für deine netten Worte!
Ja, gerade bei gerade angekommenen Hunden, egal ob Welpe oder adoptierter Hund, ist es erstmal wichtig, dass die Zeit haben das Leben zu lernen. Und wenn es dann damit langweilig wird, findet sich immer noch ein passendes Hobby 😉
Artikel zum Thema Ruhe & Stress beim Hund gibt es schon massig auf dem Blog. Schau dich gern um. Aber es wird natürlich immer ein Thema bleiben 🙂
LG, Sarah
Herrlich!
Es gibt aber auch das andere Extrem, wobei die meist glücklicherweise keine Hundebesitzer sind, die meinen es würde reichen, wenn man einfach mit dem Hund ein wenig läuft und ein paar Stöckchen wirft. „Du armer Hund. Warum musst du nur immer Tricks lernen und machen? Was stellt sie nur immer mit dir an?“
Wären die benannten Personen Hundebesitzer, dann wäre der Hund vermutlich ein kleiner kläffender Rabauke, der auf keinen Rückruf hört und vermutlich schon in der Pubertät auf absoluten Durchzug stellt, weil er sonst tot gequatscht werden würde.
Glücklicherweise sind sie das meist nicht, außer vielleicht unsere Nachbarn, aber da passt das auch mit dem kläffenden Schwarznäschen.
Mir wurde auch direkt als ich Kathy im Jundhundalter bekam der Tip gegeben, dass sie Ruhe lernen sollte. Da sie zum Bürohund auserkoren war, klang das gut. Inzwischen ist sie quasi 8 Stunden am Tag im Standby, wenn sie nicht gerade mal den Liegeplatz wechselt oder meckert, dass wir zu laut sind.
Sollte sie wirklich mal das Bedürfnis nach Beschäftigung haben, dann macht sie sich bemerkbar. Ganz früher in Form von „ich nehme papier aus dem mülleimer, trage es weg, dann läuft mir jemand nach“. Inzwischen reicht ein einfaches stubs oder längeres Anschauen.
So ist es auch am Abend. Wir bauen immer mal wieder was ein, wie Tür öffnen, Leckerlis im Teppich suchen, raufen und was gerade einfällt, aber auch nur, wenn sie auch bereit ist. Wenn sie zusammengerollt im Körbchen liegt, dann soll sie auch liegen. Bisher macht sie keinen unglücklichen Eindruck. Meistens. Außer beim samstäglichen Hausputz. 😀
Lg, Yvo & Kathy
Schöner Beitrag! Ich habe einen Aussie und tatsächlich eine der häufigsten Aussagen von „Hundekennern“ ist: Owwwwhhh, der braucht viel Auslastung.
Und nein, sie braucht nicht viel Auslastung, sondern die richtige Auslastung – und muss vor allem Ruhe lernen. Aber das kann man oft nur schwer begreiflich machen.
Wow, endlich Mal jemand der mir aus der Seele spricht.
Du verwendest teilweise sogar denselben Wortlaut bei deinen Erklärungen. Find ich spitze
Leider sind viele total festgefahren in Ihrer Denkweise, es scheint sogar, dass gesunder Menschenverstand beim hundethema oft ausgeschalten wird.
Bin immer wieder froh, wenn ich Mal wieder über einen Beitrag stolper, der das Ganze aus dem gleichen Winkel beleuchtet. 🙂
Danke für den tollen Artikel.
Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, dass ich Bacu zu wenig beschäftige 😉
Oja, wir kennen natürlich auch dieses „Hütehunde müssen unendlich viel beschäftigt werden“ Beide Züchter der Mädels haben mir stattdessen gesagt: Als erstes müssen die Hunde Ruhe lernen – lernen nichts zu tun. Und genau das war mehr Arbeit als alles Andere. Emmely und Hazel müssen auch mal 1,2,3 Tage mit wenig Beschäftigung auskommen.. Und gerade als Hazel vor Langweile Dinge kaputt gemacht hat, haben mir so viele Menschen geraten sie mal richtig auszupowern..
Liebste Grüße
Lizzy mit Emmely und Hazel
Haben seit 6 Monaten einen 8 Monate alten Shih Tzu Rüden. Haben uns sehr den Kopf gemacht, wie wir Ihn am besten und sinnvollsten beschäftigen können. Der Anfang mit Ihm, war eine anstrengende Zeit, weil ich dachte er braucht noch mehr als das was ich mache. Sind in den Hundefreilauf in den Wald, Hundestrand. Er kommt fast überall mit hin und ist fast nie alleine. Zwischendurch in unseren grossen Garten Ball und Zerrspiele.
Doch ich kam fast nicht mehr dazu in Ruhe meine Bücher zu lesen, weil er der absolute Mittelpunkt ist. Dabei ist er aber gut erzogen.
In den letzten Wochen haben wir etwas verändert.
Wir gehen in der Regel nur noch einmal am Tag ne grosse Runde.
Er bespaßt sich auch selber viel, sodas ich mehr Zeit für mich habe. Und wenn ich keine Lust auf Training etc. dann ist das so. Das Kuscheln ist immer drin.
Aber ich mache mir kaum noch einen Kopf, ob mein Hund genug ausgelastet ist oder nicht.
Mir ist auch aufgefallen, daß er, wenn er viel Auslauf hatte und danach noch im Garten tobt, danach viel schwerer wieder zur Ruhe kommt.
Ich finde sogar, er ist, wo ich Ihn nicht mehr ständig fordere, viel ruhiger geworden ist.
Gestern bin ich das erste Mal wegen des schweren Regens und Sturm kein Gassi gegangen und er musste sich im Garten lösen.
Das hat Ihn überhaupt nicht gestört.
Bin froh diesen Blog gelesen zu haben. Dankeschön!!!
Hallo!
Ich find’s toll mal was über beschäftigung zu lesen, bei dem es nicht um eine weitere trendsportart für hunde geht.
Ich habe einen bobtail-border collie-berner sennen mischling. Das arbeiten musste er nicht lernen, aber das ruhe geben. Vor allem da er außer der größe vom berner nicht viel hat (;
Umso mehr freu ich mich jetzt, dass er inzwischen auch mal mit uns bis mittag schläft und auch an einem faulen tag entspannt ist und döst. Nur egal was wir machen, die dinge ruhig anzugehen fällt ihm noch immer schwer.
Wir wünschen euch eine schöne qualitäts zeit gemeinsam (;
Julia & Odin
Ich dachte der Trend des immer beschäftigten Hund habe nachgelassen. Ich kenne Zeiten, da hatten Hunde der Nachbarschaft mehr Termine in der Woche als ich. Und ganz besonders schlimm habe ich das mit Welpen und Junghunden empfunde, die zu zweistündigen Spaziergängen mit anschließendem Kaffeetrinken mitgenommen wurden.
Zum Glück habe ich mit Socke einen Hund an meiner Seite, der mir deutlich zeigt, wann sie beschäftigt werden möchte und wann sie Ruhepausen braucht.
Hier läuft alles sehrruhig ab. Aber es ist immer gut daran erinnert zu werden, was Hunde wirklich brauchen.
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Nachgelassen hat das wahrscheinlich schon, dennoch habe ich ganz viele Kunden, die Vollzeit Hund haben, und dann mit den Folgeproblemen bei mir ankommen 🙂 Dauert ja immer ein bisschen, bis sich solche Glaubenssätze in den Köpfen ändern. Mich wundert es auch das es immer noch Trainer gibt, die mit Leinenruck etc „trainieren“.
Das ist toll, dass ihr ein gechilltes Leben habt. So soll es sein – macht auch viel glücklicher als die Hektik (mich jedenfalls ;))
Danke für deinen lieben Worte!
Sarah
Hey Sarah,
ach, du hast mir mal wieder aus der Seele gesprochen! Als Dobermannbesitzerin werde ich auch oft darauf angesprochen, dass Abra ja sicher jeden Tag gaaaanz viel trainieren müsse. Äh, nein. Training auf dem Hundeplatz ja, das liebt sie und dafür ist sie „gemacht“. Aber wie alles – bitte in Maßen. Sonst wird sie nämlich ätzend kurznervig.
Die Illustrationen hast du toll eingebaut! <3
Den Artikel teile ich heute auf meiner Facebookseite, auf dass die Entschleunigung von Hund und Mensch weiter um sich greift.
Liebe Grüße,
Mara und Abra (die faul in der Sonne liegt, während ich am Schreibtisch sitze)
Lieben Dank Mara, das geht runter wie Öl 🙂
Und das dein Dobermännchen chillen kann, ist ein Kompliment an dich, denn ich kenne ganz viele, die das nicht gelernt haben!
Die Illustrationen sind einfach der Hammer – ich erwische mich schon dabei wie ich Blogthemen danach aussuche ob es ein Bild von dir dazu gibt 😀
LG, Sarah