So lernt dein Hund sein Geschirr mit Freude anzuziehen

Kennst du das auch – du möchtest mit deinem Hund spazieren gehen, dein Hund freut sich auch aber er mag das Geschirr anziehen überhaupt nicht?

Viele Hund finden das unangenehm. Zum einen verhalten Menschen sich beim anziehen des Geschirrs meist körpersprachlich für den Hund sehr bedrohlich (über den Hund beugen, von oben über den Hund greifen, etc). Zum anderen finden manche Hunde das über den Kopf ziehen des Geschirrs oder die Klickgeräusche gruselig und möchten sich deswegen dem Ganzen entziehen.

Heute möchte ich dir eine Möglichkeit vorstellen, wie du mit deinem Hund das Anziehen (und Ausziehen)  üben kannst, damit es ihm nicht mehr unangenehm ist.

Voraussetzung ist natürlich, dass das Geschirr passt und dem Hund schon allein körperlich nicht unangenehm ist. Außerdem ist es immer gut, wenn du dabei besonders auf deine Körpersprache achtest und dich zum Hund herunterhockst (nicht drüber beugst) beim Anziehen, die schnallen sehr leise zu machst und langsam und vorsichtig dabei bist.

Mach einen Trick aus „Geschirr anziehen“

Indem du einen Trick aus der ganzen Sache machst, bringst du deinem Hund bei, dass er keine Angst haben muss. Außerdem wiederholst du die (ungruselige) lustige Übung während des Trainings so oft, dass dein Hund genügend Zeit hat, um sich an entspanntes Anziehen gewöhnen zu können.

Hier macht es Sinn mit Clicker- oder Markerwort-Training zu arbeiten, damit du punktgenau und schnell Belohnen kannst.

Belohne deinen Hund in folgenden kleinen Teilschritten:

Schritt 1 – Geschirr angucken

Setz dich entspannt mit dem Geschirr in der Hand zu deinem Hund. Starte die Übung und belohne (klicke/makere), sobald dein Hund das Geschirr auch nur anschaut.

Schritt 2 – Hund bewegt sich in Richtung Geschirr

Macht dein Hund freiwillig und von sich aus Schritte in Richtung Geschirr, ist das ein nächster Teilschritt, den du belohnen kannst.

Schritt 3 – Hundenase berührt Geschirr

Eine aktive Auseinandersetzung mit dem Geschirr ist genau das, was wir mit der Übung erreichen wollen. Wenn der Hund von sich aus das Geschirr mit der Nase berührt, ist das super. Vielleicht lässt er die Anspannung sogar schon los und schnüffelt. Super!

Schritt 4 – Hundenase geht durch Kopföffnung

Im nächsten Schritt belohnst du immer mehr wenn die Nase in Richtung der Öffnung für den Kopf geht. Lobe jeden kleinen Schritt in Richtung „Nase geht durch das Loch“.

Schritt 5 – Kopf geht durch Kopföffnung

Jetzt hat dein Hund schon gut verstanden, was du von ihm möchtest. Jetzt kommt es auf dein Timing an. Lobe jede Bewegung der Nase die tiefer hinein geht. Ein Knackpunkt bei manchen Hunde sind die Ohren. Versuche hier das Geschirr anfangs möglichst breit zu halten, dass die Ohren durchpassen ohne anzuecken.

Schritt 6 – Kopf geht entspannt wieder raus

Bevor du die Schnallen schließt, solltest du das Ausziehen üben. Solange das Ausziehen noch gruselig ist (hier kommen erneut die Ohren ins Spiel) schließt du die Schnallen nicht. Andernfalls würde das positiv erlernte Schnallen-Schließen durch das Ausziehen wieder schwierig werden.

Schritt 7 – Schnallen schließen

Klappt an und ausziehen über den Kopf gut, kannst du vorsichtig die Schnallen schließen. Geh hierbei besonders behutsam vor. Streiche langsam am Hund entlang um die den Bauchgurt zu holen. Beuge dich nicht über den Hund, sondern wechsle selbst die Seite beim Schließen der zweiten Seite. Schließe die Schnallen sehr leise. Einige Hunde mögen es einfach nicht, wenn das laute Geräusch direkt an ihrem Körper und außerhalb ihres Sichtfeldes ist.

Schritt 8 – wenn all das entspannt klappt, verbinde das anziehen mit einem Signal

Zum Schluss füge ein Wortsignal hinzu wie du später das Geschirr-An-/Ausziehen benennen möchtest.

Schritt 9 – (für Clowns und Profis) Hund holt das Geschirr auf ein Kommando hin

Eindrucksvoll und in Filmen gern gesehen ist natürlich, wenn der Hund sein Geschirr/ die Leine vor dem Spaziergang selber holt. Wenn du Spaß am Tricktraining hast, verbinde doch das Anziehen direkt mit dieser netten Apportierübung vorneweg, das schafft eine noch schönere Grundstimmung.

Weitere Tipps zum üben Hundegeschirr

Es hilft deinem Hund sehr, wenn du eurem neuen Trick ein Signal hinzufügst (Schritt 8) und das dann im Alltag verwendest und somit das „gruselige Vorgehen“ ankündigst, damit er sich darauf einstellen kann.

Es lohnt sich bei Hunden, die das Anziehen als sehr unangenehm empfinden, mit einem neuem Geschirr zu üben, um im Alltag den Trainingserfolg nicht wieder zunichte zu machen. Wenn die Übungen dann gut klappen, kann das neue Geschirr im Alltag verwendet werden und das alte „Gruselige“ landet im Schrank.

Bei kleinen Hunden hilft es Ihnen beizubringen, dass sie vorher auf deinen Schoß springen sollen. Damit wirst du körpersprachlich weniger bedrohlich für den Hund.

Wenn nichts anders hilft, oder du dir den Übungsaufwand ersparen willst, dann sieh dich nach alternativen Geschirren um. Es gibt welche, die nicht über den Kopf gezogen werden müssen. Zwei tolle Beispiele sind das von HundeNerd und das „Follow“ von Niggeloh.

 

 

Jetzt erzähl mal – hat dein Hund auch Schwierigkeiten das Geschirr mit Freude anzuziehen?, wenn ja, was tust du, damit das besser wird? Oder wenn nicht (mehr), wie hast du es geschafft, dass dein Hund das gerne macht?

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