Die meisten Fotos auf meiner Website sind von Fotoprofis gemacht. 

Ihr fragt mich immer wieder wie man so schöne Fotos hinbekommt. Auch wenn ich mich immer wieder selbst hinter der Kamera ausprobiere, so überlasse ich für die Tipps dann doch das Feld den echten Profis.

Für diesen Artikel hat meine liebe Freundin Silvia Höld sich bereit erklärt, ihre besten Fototipps für deinen Hund zusammenzustellen.
Toll oder?
Silvia ist professionelle Fotografin und NICHTS (ich spreche da aus Erfahrung) ist vor ihrer Kamera sicher. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Qualen, Verrenkungen und „Outfits“ ich schon für „das perfekte Foto“ erdulden musste… Aber ich schweife ab – es geht ja um Tipps für deine Fotos hier.
Mehr über Silvia und ihre Arbeit erfährst du dann ganz unten. Also – los geht’s!

Vielen Dank das ich die tolle Möglichkeit bekomme, in diesem Gastbeitrag ein paar meiner Fototipps weiter zu geben. Ich freue mich sehr!
Es ist erst einmal egal, welche Art von Kamera Du verwendest. Ob es nun ein Smartphone ist, eine Systemkamera oder eine große Spiegelreflex. Die Tipps & Tricks lassen sich immer umsetzen. Auch wenn das Ergebnis unterschiedlich stark ausfällt, werden dadurch Deine Fotos ganz sicher besser.
Viel Spaß beim Ausprobieren!

Die wichtigsten Grundlagen um deinen Hund zu fotografieren

Ein geeigneter Hintergrund

Viele glauben immer man benötigt einen mega aufregenden Hintergrund. Aber auch hier gilt „Weniger ist mehr“. Denn, wenn hinter dem Motiv riesige „Action“ ist, lenkt das nur vom Wesentlichen ab. Das wäre doch wirklich schade!

Um dies zu verwirklichen, gibt es einige Gestaltungsmöglichkeiten, damit wir das Beste rausholen und später auf dem Foto harmonischer wirkt. Das solltest Du bei Deinem Foto beachten:

  • einen ruhigen Hintergrund
  • Tiefenunschärfe (mit offener Blende fotografieren = verschwommener
    Hintergrund genannt Bokeh)
  • Keine störende Elemente (z.B. ein farbiges Schild) die vom Motiv ablenken
  • Großer Abstand zum Hintergrund

Bei solchen Portraitfotos arbeite ich gerne mit speziellen Objektiven, die sogenannten Festbrennweiten, die es mir ermöglichen auch bei diffusen Lichtverhältnissen zu fotografieren und zaubern durch ihre Eigenschaften einen wunderschönen weichen Hintergrund. Aber auch mit jedem Smartphone kannst du ähnliche Effekte erzielen, oder in der späteren Bearbeitung mit entsprechenden Apps ein bisschen nachhelfen.

„Sitz“, „Platz“ und „Knips“ – Ein Gedanke zur Bildaufteilung

Der Hund sitzt brav in der Mitte und der Horizont läuft genau durch die Mitte des Bildes.
Laaaaangweilig!

Weniger Boden, dafür mehr Horizont im Bild und die Flauschnase guckt nach rechts, während er auf der linken Bildseite sitzt oder liegt. Durch seinen Blick in die „leere“ Hälfte des Bildes, lässt das mehr Raum zur Interpretation. Stand dort das Herrchen, was gab´s da zu sehen? Das Bild wirkt dadurch gleich viel interessanter.

In der Fotografie spricht man vom „Goldenen Schnitt“.In einigen Kameras kann man diese Hilfslinien einblenden, aber mit eigener

Vorstellung funktioniert es aber auch ganz einfach:

Stell Dir vor, Du schaust durch den Sucher Deiner Kamera oder auf das Display Deines Handys und in der waagrechten befinden sich zwei Linien, sowie in der senkrechten. Diese Linien teilen das Display in 9 Teile. Wenn das Motiv nun in der Nähe eines der Schnittpunkte der Linie platziert ist, wirkt der Bildaufbau dadurch sehr harmonisch. Dieser goldene Schnitt ist mit einer Formel berechenbar, aber mit diesem kleinen Tipp, schafft man es auch ganz ohne umständlicher Berechnung.

 

Einfach mal die Perspektive wechseln

Ich empfehle das Motiv immer auf Augenhöhe zu fotografieren. So erhältst Du die richtige Perspektive zum Motiv. Auch wenn es dann mal heißt, sich in den Dreck zu legen. Das Ergebnis ist es definitiv wert.

Aber probieren, geht ja bekanntlich über studieren, so kannst Du Dich auch an den Positionen austoben. Auch ein Bild von oben auf den Hundekopf, wenn er zu Dir hochguckt, hat seinen Charakter. 

Mit einem Leckerli in der Hand wird das ein sehr intensives Fotos.

„Schau mir in die Augen Kleines“

Wenn Du mit einer Spiegelreflex oder Systemkamera fotografisch unterwegs bist, dann lege den Fokus (scharf stellen) auf die Augen.

„Eine Seele, die durch die Augen zu sprechen
vermag, kann auch mit Blicken küssen.“ –
Gustavo Adolfo Becquer

Dadurch entsteht eine Intensität und die Schärfe sitzt auf dem Bild an der richtige Stelle. Achte aber darauf, was sich im Auge widerspiegelt oder nutze dies als kreativen Spielraum. Lichtreflexe in den Augen machen das Bild noch viel lebendiger.

Die Liebe zum Detail – außergewöhnliche Motivausschnitte

Ein Jeder hat etwas Besonderes, ob es ein einzelnes andersfarbiges Schnauzhaar ist, ein Fleck auf der Hundeschnauze oder puschelige Ohren, man sollte sie gerade deswegen besonders in den Fokus rücken.

Ein guter Zeitpunkt um zu fotografieren

Es gibt einen guten Merksatz, an den man sich sehr gut orientieren kann:
„Von 12 bis um drei, hat der Fotograf frei“
Und das hat auch seinen guten Grund. Nicht umsonst machen die Meisten in den südlichen Ländern eine Siesta. Zumal es dort auch richtig heiß werden kann. Das Problem haben wir hier in unseren Gefilden eher weniger, aber dennoch scheint die Sonne meist zu grell, wirft harte Schatten und es gehen die Details und Farben im Bild verloren.

Somit sollte man sein Outdoor Fotoshooting am besten in die Morgenstunden oder für Langschläfer, in die Abendstunden legen. Um diese Zeit hat man ein wunderbares, warmes und weiches Licht und es zaubert wie von ganz alleine ein tollen Schimmer auf die Fotos. Und das allerbeste daran, man hat noch die Chance auf einen tollen Sonnenauf- oder –untergang.

Wenn sich kein anderer Zeitpunkt ergibt, dann hilft ein schattiges Plätzchen oder Hilfsmittel wie Reflektor, etwas banales wie ein Regenschirm (möglichst farbneutral wie grau oder weiß) oder Styropor um das Sonnenlicht auf das Motiv zu lenken oder einen Schatten zu generieren.

Aber auch ein wolkiger Himmel kann für eine ganz eigene Stimmung sorgen. Hier kommt es dann aber auf ausreichendes natürliches Licht an. Wie wäre es zum Beispiel etwas mystisch?
Diesen Effekt kann man zum Beispiel auf einer Lichtung erzielen. Um das Motiv herum ist es dunkel, nur im Lichtkegel zeigt es sich.
Mit
diesem Effekt generiert man auch gleich die Blickrichtung des Betrachters auf das Motiv.

Apropos Zeitpunkt…

…für Portraitfotos. Ich empfehle diese vor den Actionfotos zu machen.
Damit habt ihr einen sauberen Hund, er ist nicht verschwitzt und dreckig oder hechelt wild und ist unter Umständen zu aufgedreht um solche Fotos zu machen.
Selbstverständlich ist das alles auch von Hund zu Hund unterschiedlich und Du solltest Dich nach dem Charakter richten.

Gerade in den Abendstunden kann man das Gegenlicht als Stilmittel benutzen. Im Idealfall fällt das Licht von der Seite durch das Fell und lässt es strahlen. Achte aber darauf, dass die nicht beleuchtete Seite nicht zu dunkel ist.

Motivation für den Vierbeiner

„Mit dem Lieblingsspielzeug und Leckerlis bist du mein Prinz“ sollte es eigentlich in dem Lied von Marius Müller-Westernhagen heißen.
Gegen Langeweile oder in der Fotopause hilft sicherlich das Lieblingsspielzeug oder es dient als Accessoires beim Fotoshooting.
Ein paar Leckerlis helfen auch oft, um einen konzentrierten Gesichtsausdruck zu erhalten, ein kleines Stirnrunuzeln und nach vorne gestellte Ohren, fast wie ein Welpenblick.

Durch die Wahl der Motivation kannst du natürlich auch die Stimmung deines Hundes beeinflussen. Bei entspannten Kuschelbildern vorher wild zu spielen, wäre dann wohl eher ungeeignet. 😉

Und dann kann man auch noch versuchen, das fangen vom Leckerli auf das Foto zu
bekommen. Ein bisschen Geduld und Übung gehören hier aber dazu. Pass also auf,
dass dein Hund nicht zu viele Leckerlis erwischt.

Hundeerziehung hyperaktive Hunde Rueckruf Hund kommt nicht weggelaufen

Und was machen wir dann? – Nachbearbeitung

Ich bin der Meinung, dass ein Bild bereits Aussage haben sollte, sobald das Foto gemacht wurde. Mit den Tricks von oben, bist Du schon auf dem richtigen Weg. Aber ein bisschen in die Trickkiste greifen, ist auch hier erlaubt. Wer jedoch kein Photoshop und Lightroom hat und sein Foto auf dem Handy hat, der kann es mit kostenlosen Apps ganz einfach pimpen.

Mit Snapseed hast Du Filter und gleichzeitig noch ein paar Extra Tools um manuell die Belichtung oder Sättigung anzupassen, oder aber auch einen HDR Effekt hinzuzufügen. Ein Tool das ich jedem der mit dem Handy fotografiert ans Herz legen kann.
PhotoGrid ist ebenfalls eine kostenlose App für´s Handy. Mit mehreren Bildern und
dieser App schaffst Du mit wenigen Klicks ganz schnell eine Collage zu erstellen.

Eine kleine Aufgabe – mit der Bildbearbeitung mehr Ausdruck ins Foto bringen

Schau Dir einmal das Bild von Alma genauer an. Stört Dich etwas daran? Was
würdest Du anders machen? Sei ganz spontan!

Auflösung (klick)

Was mich an diesem Foto störte, ist das extreme gelb vom Mantel. Es lenkt vom eigentlichen Motiv ab und lässt das menschliche Auge über das Bild wandern, statt in den braunen Knopfaugen zu verweilen.
An dem „Vorher“ „Nachher“ Bild kann man sehr gut erkennen, was ein ruhiger Hintergrund oder das eliminieren von störenden Elementen wie Farbe oder Objekte ausmachen. Der Betrachter wird durch störende Elemente wie Farbe oder auffällige Formen vom wesentlichen Motiv abgelenkt. Da es keine Option war, den Mantel auszuziehen (es war saukalt an dem Tag), habe ich mich entschlossen dieses Bild in schwarz-weiß auszugeben.
Das wäre auch eine Lösung.

Dein Bild wie aus dem Fotostudio

Was denkst Du wie diese Bilder entstanden sind?
In einem großen Fotostudio mit Blitzanlage und großer Technik?

Diese Fotocollage von „Klara“ habe ich im Garten meiner Eltern aufgenommen – bei bestem Sommerwetter und wolkenlosem Himmel.
Wie das geht? Das verrate ich Dir!

Im Garten hatte ich mir die dunkelste Stelle mit etwas Raumtiefe ausgesucht und zwar den Eingang vom Gartenhäuschen. So etwas eignet sich hervorragend für diese Aufnahmen – ein Flur, eine Scheune… alles was in der Tiefe Dunkelheit bietet.
Selbstverständlich braucht es davor genügend Helligkeit um das Motiv auch vom Hintergrund abzuheben. Also habe ich „Klara“ vor dem Hauseingang in den Lichtkegel platziert und das ist das Ergebnis.

Einfach oder!? Suche Dir eine geeignete Stelle und probiere Dein Fake Fotostudio doch mal aus.

Ein paar Worte noch…

Wie wir Menschen, hat jeder Hund seinen eigenen Charakter den es gilt im Foto festzuhalten. Hunde sind groß, sind klein, manche dick und flauschig, zottelig oder kurzhaarig, scheu oder verspielt. Verzichte darauf Dich an andere Fotos zu messen, um das selbe Ergebnis zu erhalten.
Halte genau die Situation fest, die Deinen Hund ausmachen. Mit ein paar einfachen Tipps die Du eben bekommen hast, kannst Du so, noch mehr und stärker im Foto zum Ausdruck bringen.

Lass Deinen Hund Hund sein! So wirkt alles auf dem Foto natürlich und gewollt.
Ich hoffe, das Du ab sofort immer wieder an meine Tipps zurückdenkst sobald Du ein Bild machst und somit noch bessere Fotos macht.

Im übrigen, einige der Husky Bilder aus diesem Beitrag wurden beim letzten Schlittenhunderennen in Wallgau aufgenommen. Wenn Du davon mehr sehen möchtest und Dir ein bisschen Alaska Feeling ins Wohnzimmer holen möchtest, dann schau doch einfach auf meinem Blog vorbei und lass Dich inspirieren.

Du hast noch nicht genug?

Kein Problem! Hier kannst Du Dich zu meinem Newsletter anmelden und erhältst gleich mit der ersten Email die nächsten Tipps für noch bessere Fotos.

Hast Du Lust? Ich freu mich auf Dich!

Silvia Höld - Art is Passion

art-is-passion.com

Ohje, jetzt muss ich wohl die Katze aus dem Sack lassen.
Ja, richtig, die Katze.
Nun gut, ich gebe es zu, ich bin ein Katzenmensch ABER wenn ich ehrlich bin, liebe ich alle Plüschnasen.

Hallo, mein Name ist Silvia – Fernwehsüchtig und ich denke und drücke mich durch den Sucher meiner Kamera aus. Meine fotografische Laufbahn begann schon sehr früh, mit der geschenkten Kamera von meinem Opa. So richtig mit Film und so. Mit manuellem weiterdrehen. Und nein, ich bin noch nicht so steinalt wie es vielleicht klingt. Später stieg ich dann auf eine Spiegelreflex Kamera mit Film um und wenig später auch schon auf meine erste Digitale Kamera.

Jetzt war auch nunmehr weder mein Pferd, noch meine damalige Katze vor meiner Linse sicher. Im Laufe der Zeit fotografierte ich im Stall und auch Tiere von Kunden. Aber auch Hochzeiten gehören zu meinem Tätigkeitsfeld. Und wenn dort eine Katze über den Hof flitzt oder dieser schicke Hund sich unter die Gäste mischt, dann ist sicher, sie werden fotografiert.

www.art-is-passion.com