Der Trick mit der Leine ist der, sich so zu verhalten als wäre keine dran. (Bothshunde)
Meine 4 besten Tipps, wie du zu üben beginnst, locker mit deinem Hund an der Leine zu gehen.
Das Prinzip der Leine ist für unsere Hunde zunächst sehr unlogisch. „Es gibt einen Strick und der ist nur so und so lang, deswegen muss ich bei meinem Menschen laufen.“ – Das wird kein Hund verstehen, ohne dass du es ihm erklärst.
Wie du das Üben der Leinenführigkeit für den Hund besser verständlich machen kannst und was es beim Üben zu beachten gilt, dazu gibt es heute 4 Starter-Tipps von mir.
1) Stelle eine klar abgegrenzte Übungssituation her
Wie beim Erlernen jedem anderen Verhaltens, das du deinem Hund beibringen möchtest, gilt auch für die das Laufen an lockerer Leine: Je besser die Übung, desto schneller der Erfolg. Damit dein Hund die Chance hat, gut zu lernen ist es wichtig, dass er zwischen Übung und Nicht-Übung unterscheiden kann. Es ist eben oft im Alltag notwendig, dass wir von A nach B kommen und es wäre wirklich fies vom Hund plötzlich zu verlangen, die komplette Strecke locker an der Leine zu gehen, wenn er das noch nicht kann.
Da wir aber die Leine meistens auch schon dann brauchen, wenn der Hund noch nicht leinenführig ist, gestaltet sich das klare Abgrenzen mitunter schwierig.
Mein Tipp dazu: Hake die Leine an einer anderen Stelle ein.
Also wenn du bspw. bisher immer am Halsband spazieren gehst, dein Hund aber zieht. Dann lege deinem Hund zusätzlich ein Geschirr um. Und übe mit dieser Neuerung „Geschirr“. Wenn dein Hund bisher ein Geschirr trägt, so empfiehlt es sich, die Übung am Halsband zu machen oder die Leine statt am Rücken am Brustring des Geschirrs einzuhaken.
Durch dieses Vorgehen kann dein Hund klar unterscheiden und hat eine tolle Chance zu verstehen, was du von ihm möchtest. Du hast auf der anderen Seite die Möglichkeit, auch mal nicht darauf zu achten, wie dein Hund an der Leine läuft ohne dir eurer bisheriges Training wieder kaputt zu machen.
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Keine Sorge, wenn der Hund das Prinzip gut verstanden hat, dann wird sich das gute Verhalten auch auf euren Alltag übertragen. Denn kein Hund zieht gerne. Er hat lediglich noch nicht verstanden, was damit gemeint ist.
2) Halte die Übungseinheiten kurz und achte auf die Schwierigkeit
Die gute Nachricht ist: Du brauchst wirklich nur kurze Zeit am Tag, um mit deinem Hund zu üben – das schafft jeder.
Die Schlechte: Wenn du gerne, viel und lange mit deinem Hund übst, dann solltest du dich ein bisschen zurückhalten 😉
Nimm dir lieber dreimal eine Minute Zeit am Tag, um kurz an der Leinenführigkeit zu üben, als mit einer Viertelstunde am Stück anzufangen. Die kleine Zeiteinheiten werden euch deutlich schneller voranbringen, als wenn du versuchst, es bei jedem Üben möglichst perfekt zu machen.
Wenn du dich mit der Zeit schwer tust und dich gerne mal „festbeißt“, dann stell dir am besten einen Timer im Handy oder lass jemand anderen für dich auf die Zeit achten.
Die Kürze der Übungseinheiten ist dazu gedacht, das Schwierigkeitslevel gering zu halten, damit ihr schnelle Erfolge habt. Genauso wichtig ist es auch, auf die Schwierigkeit der Situation zu achten. Beginne mit der Übung in Gegenden, wo dein Hund nicht zu stark durch andere Dinge abgelenkt ist. Auf einer Hundewiese zu beginnen, wo ständig andere Hunde entlang gehen und überall ganz tolle Düfte in der Luft hängen, wäre also eher ein Übungsort für einen späteren Zeitpunkt, wenn ihr das Ding mit der Leine schon ganz gut drauf habt.
3) Verhalte dich an der Leine so, als wäre keine Leine dran
Wir Menschen sind manchmal etwas merkwürdig aus Hundesicht. Sobald eine Leine dran ist, hören viele Menschen auf mit ihren Hunden zu kommunizieren. Die Leine ist ja dran, der Hund wird schon merken, wo es lang geht. Unbewusst nutzen wir die Leine um dem Hund den Weg vorzugeben, ihn zu stoppen oder anders zu beeinflussen. Gerade bei Hundehaltern von kleinen Hunden beobachte ich das oft. Statt dem Hund körpersprachlich oder verbal zu signalisieren, dass es weiter geht oder die Richtung gewechselt wird, wird er einfach an der Leine gezogen. Wenn wir Menschen die Leine als Kommunikationsinstrument nutzen, warum sollte der Hund das dann nicht auch tun?
Versuche also die Leine nur als Sicherung zu sehen. Um den Hund vor Gefahren zu schützen, ihn am Weglaufen zu hindern, falls der Rückruf noch nicht klappt, etc.
Führe deinen Hund, auch wenn er an der Leine ist, körpersprachlich. Zeige ihm sehr klar, wo es langgeht, wann ihr anhaltet, wann es weitergeht. Es ist auch möglich, dazu verschiedene verbale Signale zu etablieren, aber nicht nötig.
Das Ziel ist später, dass der Hund sich von allein an dir orientiert und deiner Bewegung folgt. Da er die Erfahrung wahrscheinlich noch nicht gemacht hat, wird dein Hund, wenn er aktuell an der Leine zieht, noch nicht sehr auf dich achten. Deswegen ist es durchaus sinnvoll körpersprachlich überdeutlich zu sein während der Übungssituation, damit dein Hund die Chance hat, zu lernen, dass es eine Hilfe für ihn ist, auf dich zu achten.
4) Gehe anfangs NICHT geradeaus
Ziel der Übung ist, dass der Hund sich besser orientiert. Das erreichst du einerseits, indem du dich körpersprachlich deutlich ausdrückst. Oftmals haben wir Menschen ein bestimmtes Ziel im Kopf wenn wir laufen. Wir möchten von A nach B kommen. Um dem Hund zu erklären, dass es nicht wichtig ist, wie schnell man da hin kommt, hilft es, diesen Gedankengang zu unterbrechen.
Versuche also zu Beginn der Übung, nicht geradeaus zu laufen. Gestalte die Übungsstrecke spannender. Zum Beispiel so: Gehe einen Schritt nach vorne, halte an, drehe dich nach rechts und gehe zwei Schritte, halte an, drehe dich nach links und gehe einen Schritt, halte an.
Dabei nimmst du jedesmal deinen Hund gut mit und zeigst ihm genau, wo es jetzt langgeht und was ihr macht.
Sobald das gut klappt, kannst du mehrere Schritte in dieselbe Richtung gehen. Du kannst weniger zwischendrin anhalten, länger am Stück laufen.
Lobe deinen Hund, wenn er gut auf dich achtet und in deinen Richtung mitgeht!
Hast du Fragen dazu? Wie kann ich dir im nächsten Artikel über Leinenführigkeit helfen, damit du mit deinem Hund Erfolge feiern kannst?
Vielen Dank für den sehr hilfreichen Beitrag. Unser Hund ist bereits 17 Monate alt und zieht manchmal noch immer wie ein Ochse. Zwischendurch klappts ganz gut ab er dann gibt es wieder Tage wo man fast nicht mithalten kann. Was gibt es für Tipps, welche man bei Teenager-Hunden anwenden kann? Ich wechsle sobald er zieht die Richtung oder bleibe stehen oder geben einen kleinen Zuck in die Leine. Aber wenn Vögel, Eichhörnchen, etc. unterwegs sind, dann wir das Gehen an der lockeren Leine extrem schwierig (vorallem im Wald ist sehr schwierig). Auf dem offenen Feld/Wiese geht’s nicht schlecht. Bitte entschuldige für meinen sooooo langen Text. Vielen Dank & liebe Grüsse Katrin
Hi Katrin 🙂
Sinnvolles Leinenführigkeitstraining hat gar nichts mit dem Alter zu tun. Das funktioniert für Teenager genauso wie für Welpen oder Erwachsene Hunde.
Stehen bleiben, Richtung wechseln und Leinenruck sind zwar weit verbreitete Methoden – in meiner Erfahrung verstehen die meisten Hunde damit allerdings nicht was von ihnen erwartet wird. Wie auch – die Reaktion von uns Menschen kommt immer dann wenn irgendwas falsch läuft, aber nie bekommt der Hund Feedback was genau er tun soll.
Detaillierte Trainingsanleitungen und auch passgenauen Betreuung von mir um die Anforderungen so zu gestalten, dass Hund und Mensch sie erfüllen können, kannst du als Mitglied von Lieblingshund-Training bekommen.
Schau dich da gern um und probiere die Mitgliedschaft einfach mal aus 🙂
Auf http://www.lieblingshund-training.de findest du alle Informationen und den Link zur Anmeldung.
LG, Sarah
Hallo, vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Wir bekommen in zwei Wochen unseren Welpen und der Beitrag wird mir da beim üben der Leinenführigkeit sehr helfen.
Schön, dass es dir geholfen hat. Viel Freude und eine tolle Welpenzeit!
LG, Sarah
Hallo, liebe Frau Both, hatte Ihnen soeben ein paar Zeilen geschrieben und mir ist noch etwas eingefallen, Sie zu fragen. Mein kl. Ary bellt im Auto, kurz vor dem Ziel, ist aufgeregt und möchte so schnell als möglich aus seiner Autobox. Ich gebe ihm den Befehl – Platz – warte bis er ruhig ist, hole ihn aus seiner Box, setze ihn an das Auto, schließe es ab, warte bis er ruhig ist, gebe dann Komando – auf gehts – und gehe los…er zieht dann an der Leine… Auf dem Weg dann wieder zum Auto laüft er locker neben mir her… was kann ich tuen, um sein bellen „abzuschaffen“ ??? Lg. s.b
Hallo Sonja,
das Bellen ist im den Fall sicher ein Ausdruck der Aufregung. Hier gilt es die Ursache zu finden und anzugehen.
Das Warten im Auto und vor dem Auto hat mit echter innerlicher Ruhe nichts zu tun.
Der Hund hat gelernt „ok, wenn ich mich „ruhig“ verhalte geht es los.
Seine innere Aufregung ist dadurch aber nicht runtergefahren, sondern staut sich im Gegenteil noch. Das „los geht’s“ ist dann wie das abfeuern einer Pistole 😉
Es geht also eigentlich nicht darum das Symptom „Bellen“ loszuwerden, sondern an der Ursache anzusetzen, damit der Hund nicht mehr so aufgeregt sein muss und nicht mehr bellt. Hier übrigens nicht nur am Auto sondern im kompletten Alltag.
Das Verhalten was du beschreibst, deutet grundsätzlich auf einen gestressten Hund hin – das ist die Ursache die gelöst werden muss. Das Training des daraus resultierenden Verhaltens: Bellen, Leine ziehen etc, wird ohne das Stressthema nur sehr sehr schwer zu lösen sein.
Das nur meine ungefähre Einschätzung anhand dessen was du beschreibst. Ich hab euch natürlich nicht gesehen und am Ende kann es ganz anders sein 😉
In das Stressthema kannst du dich ganz wunderbar auch hier auf dem Blog einlesen – die meisten meiner Artikel drehen sich darum.
Hab einen tollen Tag!
Sarah
Hallo und guten morgen. Ich habe gestern von einer Hundefreundin den Beitrag – Leinenführigkeit – erhalten und möchte mich bei Ihnen für Ihre Mühe, dies zuveröffenlichen bedanken. Ich habe einen kl. Bolonka (wird 5 Jahre) und wenn es nach draußen geht, zieht er an seiner Leine und ist total aufgeregt was er mit bellen kund tut…. In der hundeschule haben wir das nie erlernt, was ich aber öffter angeregt hatte. habe mir Ihre Tipps ausgedruckt, da ich nicht gern am Computer lese. Nochmals Danke für Ihre Arbeit. Tschüß, Sonja Boldys und wau..kl.Ary