5 Geheimnisse des perfekten Rückrufs

Der Rückruf ist eines der wichtigsten Signale, die ein Hund meiner Meinung nach beherrschen muss. Hier geht es schlichtweg um Sicherheit. Sicherheit für andere, und für den Hund selbst.

In diesem Artikel verrate ich dir, welche 5 Geheimnisse dazu führen, dass dein Hund den Rückruf perfekt beherrschen wird. Denn häufig erlebe ich im Alltag, dass mindestens 3 der 5 Dinge nicht gemacht werden und die Menschen dann sagen: „Haben wir genauso gemacht, aber es funktioniert nicht!“
Unsere Hunde sind super gut darin, zu erraten was wir vielleicht gerade von ihnen wollen könnten – auch wenn das Signal anders ist als das, was sie kennen.
Deswegen denken wir oft „Der weiß genau was gemeint ist, der will nur nicht.“ – FALSCH: Der Hund weiß eben meistens nur ungefähr was gemeint ist, oder wir haben mit ihm die Grundschulaufgaben geübt und verlangen dann plötzlich im Alltag das Abitur.

Geben wir ihm also die Chance unmissverständlich zu verstehen, was gemeint ist.

1) Ein eindeutiges Signal verwenden und genau definieren was der Hund dann tun soll

Das erste Geheimnis ist so wichtig wie banal. Definiere ein Signal und was genau der Hund dann tun soll.

Im Alltag schleicht sich oft eine Unklarheit ein. Da werden 5 verschiedene Wörter oder Satzteile verwendet um den Hund heranzurufen: „Komm mal her“, „hier“, „hierher“, „zumir“, „ich hab gesagt du sollst herkommen“, …
Und selbst wenn das Wort immer dasselbe ist, dann wird die Anforderung an den Hund verändert.
Mal soll er wirklich ganz bis zum Menschen kommen und sich vor ihn hinsetzen, mal reicht es wenn in die Nähe kommt.

All das sind Dinge, die es deinem Hund sehr schwer machen, den Rückruf auch immer -auch im Notfall- sauber auszuführen. Denn mit so vielfältigen Möglichkeiten, weißt du am Ende vielleicht selbst nicht mehr welches das ursprüngliche Signal war, dass du dem Hund beigebracht hast und was genau er tun sollte.

Daher: entscheide dich für ein Signal und achte darauf, dass es immer gleich bleibt.
Und: Lege fest was du daraufhin von deinem Hund möchtest.
Wenn es unterschiedliche Handlungen gibt, die du erreichen möchtest, dann brauchst du dafür auch mehrere Signale.

2) Dem Hund beibringen was das Signal bedeutet

Hunde kommen nicht fertig programmiert auf die Welt und wissen was die Worte: „nein“, „hierher“, „Sitz“ oder „Platz“ bedeuten. All das müssen wir ihnen beibringen.

Im jedem Fall aber besonders im Falle des Rückrufs gerne so unmissverständlich, dass es keinerlei Interpretationen seitens des Hundes mehr bedarf. Gib deinem Hund genügend Zeit und motiviere ihn gut um wirklich voll bei der Sache zu sein und alles richtig machen zu wollen. Sei klar und eindeutig während der Übung und lasse genug Pausen zwischen den Übungstagen, damit dein Hund auch Zeit hat, das gelernte zu verarbeiten.

Oftmals sind wir versucht den gerade geübten Rückruf, dann schon in sämtlichen Situationen anzuwenden. Das ist nicht gut! Der Hund hat dann gerade erst gelernt was das Wort bedeutet, das heißt noch lange nicht, dass er das auch schon anwenden kann, wenn er abgelenkt ist. Was uns direkt zum nächsten Geheimnis bringt.

3) Die Schwierigkeit des Rückrufs langsam steigern und üben

Wenn du deinem Hund beigebracht hast was das Signal an sich bedeutet, kannst du das ungefähr gleichsetzen mit der Grundschule.
Im übertragenen Sinne beherrscht dein Hund nun die Grundrechenarten des Rückrufs. Auf das Signal hin auch bei großer Ablenkung sofort umzudrehen und zu dir zu flitzen entspricht in diesem Vergleich eher der Integralrechnung in der Oberstufe. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das nicht klappen kann. Nur weil dein Hund grundsätzlich verstanden hat was rechnen bedeutet, heißt das noch lange nicht, dass er auch komplexe Aufgaben lösen kann.

Es gibt so viele Ablenkungen, die es deinem Hund schwer machen sofort zu reagieren. Einige davon habe ich bereits in 2 Blogartikeln aufgelistet 😉
40 Gründe Teil 1
40 Gründe Teil 2

Diese Trainingsschritte braucht es danach also auch. Verwende den Rückruf anfangs nur dann, wenn du weißt das es funktioniert. Steigere bewusst die Ablenkung, bis irgendwann auch die höchste Schwierigkeit funktioniert. Ganz kurz und knapp: Gib deinem Hund keine Chance etwas falsch zu machen, damit er den Rückruf nur mit einer einzigen Option „Sofort zum Menschen flitzen“ verbindet.

4) Die Belohnung gezielt wieder abbauen

Während der Trainingszeit ist die Belohnung enorm wichtig um den Hund zu motivieren und einen möglichst guten Trainingseffekt zu haben. Egal was für deinen Hund eine gute Belohnung ist, du möchtest diesen Aufwand nicht dauerhaft aufrechterhalten.

Sobald du also beim Üben auch schon hohe Schwierigkeiten meisterst, kannst du beginnen die Belohnung wieder schrittweise abzubauen. Belohne nur noch ausführlich wenn der Rückruf besonders gut geklappt hat. Das ganze nennt sich im Fachjargon „intermittierende Belohnung“, also mal belohnst du und mal nicht. Für den Hund gleicht das „krieg ich was oder nicht“ dem Effekt, den wir Menschen beim Spielautomaten haben, der Nervenkitzel des möglichen Erfolgs ist noch viel motivierender als wenn immer ein Gewinn dabei herausspringt. Mit diesem Vorgehen baust du also nicht nur die immer präsente Belohnung wieder ab, sondern verstärkst gleichzeitig auch den Spaß deines Hundes an der Übung nochmal.

5) Den Rückruf über größere Distanzen gezielt üben

Hast du schonmal versucht dich mit Jemanden auf 100m Entfernung zu unterhalten? Wenn ja, dann weißt du, dass die Stimme ganz anders klingt als im Nahbereich. Wenn du also deinem Hund per Stimmsignal rufst, dann ist dir sicher klar, dass es sich für den Hund auf große Distanzen komplett anders anhört, als wenn er relativ nah bei dir ist. Selbst wenn du eine Pfeife verwendest, wird der Ton deutlich leiser in der Distanz und konkurriert dann plötzlich viel mehr mit Umgebungsgeräuschen.

Wenn du möchtest dass dein Hund auch auf große Entfernung deinen Rückruf einordnen kann, dann übe auch das ein paar Mal gezielt mit ihm.
Zum einen lernt er dann, wie das Signal so weit entfernt klingt, zum anderen ist deutlich mehr Durchhaltevermögen gefragt, über 100, 200 oder 300 Meter zurück zu flitzen und sich unterwegs nicht ablenken zu lassen.

 

 

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