Welche Signale/ Kommandos verwende ich im Alltag mit Hund?

Ich werde oft gefragt, welche Kommandos ich einem Hund als erstes beibringe, der mit mir gemeinsam lebt. Oder welche Dinge ein Welpe zuerst lernen sollte.

Nebenbei: Ich spreche lieber von Signalen als von Kommandos – Kommando klingt so militärisch und ich möchte keinen blinden Gehorsam von meinem Hund, sondern Mitdenken.

Und hier kommen sie – meine Top fünf Signale für den Alltag mit Hund:

„Weiter“

Auf dem Spaziergang unerlässlich ist das „Weiter“. Zu dem akustischen Signal „Weiter“ setze ich ein Kopfnicken in die Richtung ein, in die ich gehen möchte. Schaut der Hund in meine Richtung, muss ich dann nicht einmal etwas sagen.
Hiermit gebe ich dem Hund zu verstehen, dass er seinen Weg in meiner Richtung fortsetzen soll. Egal ob er sich gerade festgeschnüffelt hat, ich aber weitergehen möchte. Oder er gerade einen tollen Duft in der Nase hat und deswegen nicht mitbekommen hat, dass ich eine andere Abzweigung nehme als er.
Für mich ist das Signal deswegen so wichtig, weil ich den Hund nicht jedes Mal zu mir rufen möchte, bloß weil er weitergehen soll. Auch wenn ich den Hund angeleint habe und er intensiv schnüffelt, ich aber weiter möchte, kündige ich mein gehen vorher an und ziehe ihn nicht mit. So hat er die Chance sich mir einfach wieder anzuschließen.

„Schau mal her“

Im Gegensatz zum „weiter“ erwarte ich beim „Schau mal her“, dass der Hund bis zu mir läuft und meine Hand berührt. Danach darf er wieder weitergehen. Das Handzeichen dazu ist ein kleines Winken mit meiner nach unten hängenden Hand. Das ist sehr praktisch um den Hund kurz bei sich zu haben, wenn Jogger oder Radfahrer vorbeikommen. Natürlich kann man dann auch weitere Signale anschließen, da der Hund nun bei einem ist.

Ich unterscheide ganz klar, zwischen dem Notfall-Rückruf und dem „Schau mal her“. Der Notfall-Rückruf ist, wie der Name sagt, für den Notfall gedacht. Hier muss ohne Wenn und Aber alles klappen, daher achte ich hier penibel auf die Ausführung. Im Alltag ist es aber nicht möglich, immer genau auf jedes Detail zu achten. Daher habe ich das zusätzliche „Schau mal her“ als kurzes einchecken bei mir etabliert.

„Okay“

Bestimmte Abläufe sind bei uns ritualisiert.
Zum Beispiel das Aussteigen aus dem Auto, oder das Betreten der Küche bei der Fütterung ist erst dann erlaubt, wenn ich es mit „Okay“ freigebe. Das „Okay“ ist damit unser Freigabesignal, wenn ich vorher etwas eingeschränkt habe. Auch das „bei Fuß“, oder „bleib“ gebe ich mit „Okay“ frei.

„Stop“ – Signal

Hier soll der Hund genau dort bleiben wo er aktuell ist. Manchmal wenn der Hund auf der anderen Seite des Weges läuft und z.B. Radfahrer den Weg kreuzen, macht es mehr Sinn den Hund kurz zu stoppen, als ihn quer über den Weg zu sich zu rufen.
Manchmal verwende ich es auch vor einer Wegkreuzung, wenn ich noch nicht einsehen kann, ob aus den anderen Richtungen Jemand kommt.

„Leg dich hin“

Das leg dich hin ist besonders hilfreich, wenn man so wie ich einen sehr unruhigen Geist zu Hause hat. Manchmal steht Alma neben mir während ich arbeite und weiß nicht recht wohin mit sich. Es kommt vor, dass sie nicht von alleine auf die Idee kommt, sich hinzulegen, sondern dann einfach stehen bleiben würde. Hier leistet mir das Signal sehr gute Dienste. Im Gegensatz zum „Platz“, das eher ein Arbeitssignal ist und bei uns sowas bedeutet wie „leg dich gerade hin und warte was passiert“, bedeutet das „Leg dich hin“ eher sowas wie „mach es dir gemütlich, jetzt wird es sowieso langweilig“. Das klappt mittlerweile schon so gut, dass sie sich auf das Signal hin einen Platz aussucht, sich einkuschelt und bald einschläft.
(Hier seht ihr wie das in der Praxis aussieht)

 

Ihr seht – „Sitz“ und „Platz“ sind in unserem Alltag nicht anzutreffen.
Für mich erfüllen die beiden Signale keinen Zweck um den Alltag besser zu machen. Daher verwende ich sie eher als Kunststücke.
Im Alltag ist mir nicht wichtig ob mein Hund neben mir sitzt, liegt oder steht, solange er sich entspannen kann und ruhig verhält.

Wie ist das bei Euch, welche Signale verwendet ihr häufig und welche sind für euren Alltag unerlässlich?