Hilfe, mein Welpe beißt, was kann ich tun? Wie man kleine Piranhas erziehen kann.
Keine Sorge, „beißende“ Welpen sind völlig normal.
Wenn dein Welpe beißt, musst du dir keine Sorgen darüber machen. Dieses Verhalten hat nichts mit Aggressivität zu tun. Dein Welpe hat schlichtweg noch nicht gelernt, das zu heftiges Spiel/ Berühren mit den Zähnen Anderen weh tut und nicht gewünscht ist. Besonders im Spiel, oder wenn der Welpe aufgedreht ist, passiert es schnell, das die Zähne zu heftig eingesetzt werden und er beißt. Allerdings verhält er sich nicht so um absichtlich Schaden anzurichten.
Das Erlernen der sogenannten Beißhemmung beginnt schon während der Welpe noch bei seiner Mutter und seinen Geschwistern lebt. Allerdings hat der Welpe wenn er im Alter von 8-12 Wochen bei seiner neuen Familie einzieht noch nicht gelernt, wie doll „zu doll“ ist und das für Menschen eine andere „Schmerzgrenze“ gilt, als für seine Artgenossen.
Also was tun, wenn der Welpe zu grob wird?
Wer im Spiel mit seinen Geschwistern zu doll zwickt, steht zu in der Welpengruppe plötzlich ohne Spielpartner da. Das hast du sicher schon einmal beobachtet. Zwei Welpen spielen und balgen miteinander, plötzlich quietscht einer auf und geht einfach weg. Auch wenn der Welpe zu grob mit seiner Mutter oder anderen erwachsenen Hunden umgeht, ist die Konsequenz ähnlich.
Hier können wir uns unsere Lösung von den Hunden abschauen. Wenn dich dein Welpe zwickt, quietsche auf und brich das Spiel ab. Wende dich kurz etwas Anderem zu und beachte deinen Welpen für einen Moment nicht. Es braucht viele Wiederholungen bis der Welpe verstanden hat worum es geht, also erwarte nicht, dass es sofort funktioniert und werde nicht sauer oder genervt, wenn er beim nächsten Mal wieder zwickt.
Oft werde ich gefragt, was denn die Grenze für „zu doll“ ist. Damit Du als Mensch für dich genau weißt, wann du das Spiel abbrichst und immer gleich reagierst, ist eine brauchbare Grenze wenn die Welpenzähne deine Haut berühren.
Sollte dein Welpe so aufgedreht sein, dass er immer wieder ein grobes Spiel mit dir anfängt, verlasse für einen Moment den Raum. Oder übe mit ihm eine Auszeit. Bringe ihn an einen Ort, wo er nicht weg kann oder lasse ihn an der Hausleine zum Üben. Warte bis er sich beruhigt hat und hole ihn dann ruhig wieder zu dir.
Besonders wenn dein Welpe sehr oft so hochdreht, dass er nicht mehr runterkommen kann, solltest du über Entspannungsübungen und mehr Ruhe im Alltag nachdenken.

Im Zahnwechsel brauchst du Alternativen.
Im Alter von 3-7 Monaten findet der Zahnwechsel beim Hund statt. Die superspitzen Welpen-Milchzähne werden nach und nach durch ihre stärkeren dauerhaften Nachfolger ersetzt. Besonders in dieser Zeit ist es wichtig, deinem Hund etwas zum Kauen anzubieten. In dieser Zeit juckt das Zahnfleisch deines Welpen mal mehr mal weniger stark und er wird versuchen sich Linderung zu verschaffen. Damit er hier nicht wieder in alte Verhalten fällt und deine Finger (oder Möbel, oder Schuhe,…) zu seiner Schmerzlinderung nutzt, kannst du vorbeugen. Kauspielzeuge, Kauwurzeln und Co eigenen sich dazu gut. Viele Hunde mögen es wenn die Kauartikel vorher ein paar Minuten im Tiefkühler waren, dann wird das Zahnfleisch direkt gekühlt.
Sollte dein Hund in dieser Zeit wieder heftiger werden im Einsatz seiner Zähne, brich das Spiel wie gewohnt ab und verschaffe ihm eine Auszeit die du nach ein paar Minuten mit einer Kauspielzeug ergänzt.
Kinder und Hunde nicht unbeaufsichtigt lassen.
(Klein)Kinder und Hunde sollten generell nicht ohne Aufsicht zusammen sein. Ganz besonders gilt das aber für Welpen. Denn solange der Welpe noch nicht gelernt hat, mit seinen Zähnen umzugehen, ist es gefährlich für Beide. Das Kind könnte Angst bekommen, wenn der Welpe „beißt“. Und für den Welpen ist das Erlernen der Beißhemmung umso schwieriger, wenn er es mal darf und mal nicht. Daher empfehle ich das Spielen in der Phase immer zu beaufsichtigen und gut aufzupassen, dass Kind und Hund nicht zu aufgedreht werden.
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Hi, unser kleines „Monster“ (6 Monate) kriegt manchmal eine Gelberuebe/Karotte aus dem Kühlschrank. Das tut ihr sicher gut. )))
Toll dieser Beitrag! Da steht eine Menge drin! Ich hatte damals mit Lisa die gleichen Probleme.
Vielen Dank 🙂 Freut mich, dass er dir gefällt!
Hallü,
Also ich habe jetzt keine Welpen im eigentlichen Sinne sondern einen Hund aus dem Tierschutz der schon etwas älter ist, aber der noch alles lernen muss.
Beim Spielen knabbert er auch oft in meine Hand oder meinem Arm, sodass es wehtut, traue mich aber nicht da die beißhemmung zu trainieren weil er sowieso schon so selten spielt, dass ich nicht will dass er denkt, dass das spielen schlecht ist. Ich denke auch dass er nicht Lage genug bei seiner Familie war, da er zum Beispiel keine Ahnung hat wie er mit anderen Hunden umgehen soll.
Kann ich ihm die Beißhemmung auch später noch anerziehen oder ist es dann quasi vorbei und es verwirrt ihn nur?
Hallo!
Schöner Artikel! 🙂
Beim Zahnwechsel haben wir bei Rumo die Erfahrung gemacht, dass Sachen zum Kauen weniger Linderung verschaffen als kalte Sachen zum lutschen. Bei harten Kauartikeln wurde das Zahnfleisch noch zusätzlich gereizt und hat danach vielleicht noch stärker gejuckt. Also hat er oft sowas wie Gurke oder einen Kong mit gefrorenem Joghurt bekommen. Ab und zu auch einfach einen leicht angefrorenen Waschlappen zum zutscheln. (Kommt da natürlich drauf an, ob der Hund das kaputt macht, oder nicht.) Danach war er dann ruhiger.
Viele liebe Grüße
Hallo Kathrin,
super & danke für die zusätzlichen Tipps! Den Waschlappen hatte ich noch nie gehört, das merke ich mir auf jeden Fall auch noch.
Viele Grüße, Sarah
Ich habe damals, als Zoe noch klein war, auch immer laut aufgeschrien und mich abgewendet wenn mich ihre Zähne berührt haben.
Das hat echt super funktioniert und heute spielt sie zwar auch noch mit geöffneter Schnauze mit uns, macht sie aber sofort zu wenn auch nur Hände in die Nähe kommen. 🙂