Kennst du das? Es passiert wahnsinnig viel in kurzer Zeit, aber die ständige Veränderung wird so normal, dass es sich nach absoluter Stabilität anfühlt. Genau das, ist mein Gefühl für dieses Jahr. Mit all den Themen in diesem Jahresrückblick auf einen Blick, wird mir klar wie viel passiert ist in diesem Jahr. Und die ganz persönlichen und emotionalen Dinge sind da noch gar nicht wirklich dabei. Theoretisch und objektiv betrachtet hätte ich mich fühlen müssen, wie in einer Achterbahnfahrt, oder in einer Waschtrommel. Aber eigentlich fühlte ich mich die ganze Zeit ganz ruhig dabei. Die ständige Veränderung ist so normal geworden, dass es mir fast schon komisch vorkommt, wenn mal ruhigere Zeiten kommen.
Also dann – ich hoffe, du hast beim Lesen meines Jahresrückblicks genauso viel Freude, wie ich beim Schreiben hatte.
So hattet ich mir 2021 ausgemalt
- Echten Urlaub machen – so ganz ohne Mails und co. -> hat ganz gut geklappt, wenn auch nicht immer so völlig offline wie geplant – da ist Raum für Verbesserung im kommenden Jahr
- Noch mehr Zeit draußen verbringen – am Meer, am See, im Wald. -> Das war auf jeden Fall eines der dauerhaften Highlights dieses Jahr.
- Lager auflösen – keine eigene Wohnung mehr haben. -> Schlüsselübergabe des leeren Lagerraums war schon Mitte Februar.
- Unterwegs sein – im Wohnanhänger und in Ferienhäuschen an schönen einmieten und von dort arbeiten. -> Anders gelaufen als geplant. Wir hatten „nur“ eine 6-wöchige Auszeit in einem zauberhaften Häuschen in Dänemark.
- Auto gegen Camper tauschen (auch wenn das ein „Wow, das wäre total krass, wenn es Ende des Jahres funktioniert“ – Ziel war). -> … Schon Ende Januar’21 zog Claire (unsere tolle Reisebegleiterin) ein.
- Mini-Buch-Serie schreiben. -> die kleine Serie gab es nicht, dafür aber 2 Veröffentlichungen „großer“ Bücher. („Das Entspannungstagebuch für Dich und Deinen Hund“ – erschien Mitte April. „Abenteuer Hundebegegnungen“ erschien am 24. Oktober 2021)
- Roman fertig schreiben. -> Tjaaa, das hat nicht geklappt. Da kam die spontane „Wir versenden auch selber deine Bücher.“ von Papa in die Quere. Die Zeit, die für den Roman geplant war, ging für Website umbauen und Versand organisieren drauf 🙂
Mein Jahresrückblick 2021 – in 12 Themen
Tschüss altes Leben – ein ganzes Lager voller Altlasten aufgelöst
24 Kubikmeter Kram (das ist ein kleiner LKW voll…). Möbel, Umzugskisten, Lampen, Töpfe, Geschirr, Fernseher … all der Kram, der entbehrlich schien und den ich weder bei meinen Eltern noch in unserem Wohnanhänger brauchte. Ende 2020 hatte ich entschieden keine eigene Wohnung mehr zu suchen. Ich wollte unterwegs sein. Im Wohnanhänger, in Ferienhäusern, AirBnBs… Was auch immer, aber keine eigene feste Wohnung. Also waren diese ganze Dingen jetzt überflüssig. Ich hatte sie in den 1,5 Jahren seit meinem Auszug in München nicht gebraucht. Und die meisten der Dinge würde ich auch zukünftig nicht brauchen. Also fasste ich den Entschluss den Lagerraum aufzugeben. Um den Jahreswechsel ging es los und nach und nach wurde vieles aus dem Lager verkauft, verschenkt und am Ende ein erstaunlich kleiner Teil weggeworfen.
Ich kann dir sagen: Der Prozess war anstrengend – auch wenn meine Eltern eine riesige Hilfe dabei waren. Und das obwohl ich mit dem Loslassen von Dingen gar kein großes Thema habe. Trotzdem… Im Grunde habe ich da die vergangenen 10-12 Jahre meines Lebens aussortiert. Mit jedem Teil was ich in der Hand hatte waren Erinnerungen verbunden. Ganz spannend, sich da selbst zu beobachten…
Geschafft!
Irgendwie fühlte es sich wahnsinnig leicht an, nachdem ich die Schlüssel abgegeben hatte und wusste, dass alles was Alma und ich besitzen und brauchen in ein Auto passt. Krass, oder? Das ist ungefähr das Gefühl, von dem mir meine Kunden berichten, wenn sie anfangen von ihrem Entertainment Spaziergang mit dem Hund runterzufahren und einfach beginnen, einen Hund mit Halsband und Leine mitzunehmen und sich Zeit nehmen langsam zu gehen, dabei die Umgebung wirklich wahrzunehmen. Anstatt voll beladen mit drei Leinen, Leckerchen, Dummy und Co. zur Trainingswiese zu rasen um dort dann den Hund „auszulasten“ und schnell wieder nach Hause zu gehen, weil der nächste Termin wartet. (Wenn du mehr über entspannte Spaziergänge lesen willst, komm hier lang.)
Jahresstart mit einem Knall – Auto weg – Wohnmobil her
Anfang Januar war es, als mein geliebtes Karlchen (seines Zeichens ein Ford Focus) Probleme machte. Die Werkstatt tauschte ein Teil und dann noch eines – beide Male erfolglos. Einige Gespräche mit vertrauten Profis auf dem Gebiet später war klar: Es gibt ganz sicher eine Lösung, aber ob die in 100€ oder 5.000€ Entfernung liegt, kann vorher keiner sagen. Also was tun? Weiter ausprobieren und hoffen, dass die Lösung nahe liegt? Gleich an anderes Auto suchen und Karlchen tauschen? Beides fühlte sich nicht gut an. Mein Papa hatte dann die beste Idee des Jahres: „Wenn du das Auto sowieso gegen einen Camper tauschen willst, warum dann nicht jetzt?“. Guck mal in die Wunschliste für 2021, da steht genau das drin. Nur war dieses Ereignis mit einer eher geringen Wahrscheinlichkeit für Enge des Jahres erträumt. Da war er also – der Schubser, den das Leben manchmal verteilt.
Den Abend verbrachten Papa und ich also auf der Couch liegend mit unseren Handys und durchforsteten die gängigen Plattformen nach einem geeigneten Kastenwagen. Gar nicht so einfach, denn durch unsere Testfahrten Messebesuch und stundenlangen Konsum von Youtubevideos (Insbesondere von Kai von travelcampingliving) mit Camper Vorstellungen, wusste ich genau, was ich wollte und war sowohl was den Grundriss als auch die technische Ausstattung angeht sehr klar, was ich will. Denn schließlich sollte das Almas und mein zu Hause sein und auch für meine Arbeit von unterwegs gut funktionieren. Ein Fahrzeug zu finden, dass in dieser Konfiguration irgendwo einfach so verfügbar ist, war unwahrscheinlich.
Der Wohnmobilmarkt ist gerade quasi leer. Wer ein Neufahrzeug bestellt, wartet normalerweise über ein Jahr auf die Lieferung, gebrauchte gibt es nur selten und die Händler haben absolut keine Probleme ihre Mietflotten für quasi Neu-Preise weiterzuverkaufen.
Und doch – nach ca. 2h Suche fand ich Claire. Von der Ausbaufirma, die auf meiner Favoritenliste, in genau der Konfiguration, die ich mir selber zusammengestellt hätte. Wirklich GENAU so. Ok, bis auf die Lackfarbe. Aber damit konnte ich mich arrangieren. Wir fuhren hin – das war der 20. Januar. Und naja… am 27. Januar fuhr ich das erste Mal mit Clairchen nach Hause.
Unser komplettes Leben hatte sich in diesem Moment einmal auf den Kopf gestellt.
Abenteuer Hundebegegnungen – zwei Wochen Schreibzeit geplant – ja ne, is klar…
Im Februar standen 2 Wochen Schreibzeit für das neue Buch in meinem Kalender. Ok – zu meiner Verteidigung: Ich hatte eigentlich an einen Band 1 einer min Serie zu ganz klaren und kleinen Themen gedacht. Doch meistens kommt es eben anders als man denkt.
Das Thema haben eigentlich die Mitglieder meiner Facebookgruppe entschieden, denn „Hundebegegnungen“ war DAS Ding bei den Antworten auf meine „Was ist das brennende Thema deines Hundealltags?“- Umfrage. Nach den ersten 10 Tagen hatte ich die Struktur des Buches klar und die auch ein paar Kapitel geschrieben. Aber es war klar – das braucht noch etliche Wochen mehr Schreibzeit. OK – Für Jeden außer mir war glasklar, dass das ein Jahresprojekt wird. Ich hatte noch im Kopf im April/Mai zu veröffentlichen. Schlussendlich wurde es der 24. Oktober an dem Amazon mir eine Mail schrieb und sagte: „Herzlichen Glückwunsch! Ihr Buch >>Abenteuer Hundebegegnungen – Andere Hunde treffen ohne Stress<< ist veröffentlicht.“
Und es ist wunderbar geworden. Die viele Arbeit, die vielen Stunden Schreibzeit, Denkzeit, Korrektur, Design… Sogar das frühe Aufstehen, um im Sonnenaufgang ein Foto am Strand zu machen, bei dem die Sonne dann schon wieder hinter den Wolken verschwunden war… All das hat sich gelohnt, weil ganz viele von euch jetzt schon mehr Entspannung in ihren Spaziergängen erleben.
Und Silvia ich danke dir für das wunderbare Coverfoto, deine Zeit, die wahnwitzige Reise mit der deutschen Bahn, das gemütliche Abendessen im Camper und so viel mehr. Ich weiß das sehr zu schätzen.
Polly – ein Herzchen auf 4 Pfoten verlässt uns
Fast auf den Tag genau 10 Jahre nachdem unsere erste Hündin Ginger sich auf den Weg von dieser Welt gemacht hat, hatten wir auch in diesem Jahr am 13. März einen traurigen Weg zu gehen. Polly, die Yorkiedame meiner Großeltern, ihres Zeichens Herzchen auf 4 Pfoten. Die sanfteste, zurückhaltendste, vorsichtigste und so unglaublich anpassungsfähige Hündin, die ich bisher kennenlernen durfte.
Polly ging es nicht mehr gut. Ich hatte sie zuletzt im Januar gesehen. Und innerhalb dieser paar Wochen war aus dem fröhlichen Herzchen fast schon ein wandelnder Geist geworden. Sie war so dünn geworden, das Fell grau, die Augen müde. Und trotz aller Bemühungen und wochenlanger Tierarztbesuche zeigte die Tendenz nur noch bergab.
Ich war zum Glück da und konnte Polly und meine Großeltern auch diesen Moment in Pollys Leben begleiten.
Der Tag war traurig, herzzerreißend, niederschmetternd und trotzdem schön.
Wir konnten sie zu Hause in den Armen halten während sie einschlief, ihr den Übergang so leicht wie möglich machen. Alles war so friedlich.
Und am Ende war alles gut.
Auch wenn ich jetzt hier sitze und mit Tränen in den Augen diese Zeilen schreibe, bin ich voller Freude, Dankbarkeit und Demut darüber, dass ich Polly kennenlernen und so viel Zeit mit ihr verbringen durfte.
Und manchmal spüre ich wie sie voller Freude noch immer mit Alma und mir spazieren geht oder auf meinem Schoß sitzend über die Wunder der Welt staunt.
Danke du kleine Zaubermaus, für dein Sein, für die Freude, die du in unsere Leben gebracht hast.
Das Entspannungstagebuch für Dich und Deinen Hund – Buchdesign vom Profi yay…
„Sarah, weißt du, was wirklich cool wäre…?“, so fingen einige Mails und Gespräche zu dem Thema an und hörten mit: „Wenn es ein Arbeitsbuch zu deinen Büchern gäbe, mit denen man die schriftlichen Übungen gleich machen kann. Alles an einem Ort und mal schön aufbereitet. Bei mir wird das immer so eine Zettelwirtschaft und nach ein paar Wochen finde ich nicht mehr, was ich ganz am Anfang dazu aufgeschrieben habe.“
Echt gute Idee eigentlich 😀 Danke ihr alle, die mich dazu inspiriert haben. Bei dem Projekt war klar – das mach ich nicht alleine. Da brauche ich Hilfe von Anja – ihres Zeichens Designfachfrau und gestalterisches Superbrain. Denn ich wusste zwar, was da alles rein soll und ungefähr wie es aussehen soll. Aber so ein Tagebuch soll ja richtig hübsch sein und jeden Tag Freude machen. Und was soll ich sagen – Anja hat’s geschafft. „Das Entspannungstagebuch für Dich und Deinen Hund“ sieht super aus und hat alles drin, was ich mir gewünscht habe. Veröffentlicht wurde es im April Juhuuu!
Und ab jetzt gibt es das Buchdesign nur noch von Anja – „Abenteuer Hundebegegnungen“ hat sie ebenfalls gestaltet.
Ein Zahn muss raus – Almas Zahn OP ist toll gelaufen
Einer von Almas Backenzähnen musste raus. Klar war mir das schon länger. Aber irgendwie schien mir nie der richtige Zeitpunkt, für so einen großen Eingriff. Im Mai sollte es soweit sein. Ganz in der Nähe von zu Hause (also dem zu Hause, indem wir sind, wenn wir mal nicht unterwegs sind), gibt es einen spezialisierten Kleintierzahnarzt. Hund, Katze, Meerschweinchen Dr. Eickhoff kümmert sich den ganzen Tag ausschließlich um Zähne. Ein hochprofessionelles Team, tolle Abläufe. Ich wusste Alma in tollen Händen. Alma war gut vorbereitet und wir hatten einen wunderbaren Plan für die rundum-Heilungsunterstützung, um so problemlos wie nur möglich da durchzukommen.
Ich kann nur sagen: So eine tolle Zahnbehandlung habe ich bisher nicht in allen Praxen erlebt – die ich als Mensch besucht habe. Dazu war Alma so entspannt mit dem ganzen Prozedere, wie es mir nur hätte wünschen können. Sie dort abzugeben für eine Operation und sie erst nach dem Aufwachen wieder abholen zu können, war für uns beide sicher das schwierigste an dem Tag. Aber auch das hat super geklappt, gut vorbereitet wie wir waren, gab es keine Überraschungen für Alma oder mich. Schon nach zwei Wochen konnte sie wieder ganz normal (auch harte Sachen) fressen. Besser hätte es nicht laufen können.
Leben und Reisen im Kastenwagen – ein Lernprozess
Die meisten Menschen, die mich zu unserem Leben im Kastenwagen befragt haben, stellen vorrangig die Frage: „Und wie machst du das mit deinen ganzen Sachen?“. Gemeint sind sowohl Kleidung, als auch alles was man so zum Leben braucht – Almas Zubehör, Futter, alle Technik, die ich zum arbeiten brauche, unsere Apotheke, … ein ganzes Leben in 6 Meter Auto eben. Klingt unmöglich, ist für uns allerdings gar nicht so schwer. Tatsächlich habe ich auch Clairchen Kisten drin, deren Inhalt ich schon seit Monaten nicht mehr gebraucht habe. (Bevor wir nach Weihnachten wieder auf Tour gehen, wird auf jeden Fall nochmal ausgemistet.) Ich bin wahrscheinlich nicht der Durchschnittsmensch – gerade was Kleidung angeht, lebe ich wohl recht minimalistisch im Vergleich zu anderen. Und trotzdem gibt es immer wieder Kleidungsstücke, die ich nach wochenlanger Tour nicht einmal in der Hand hatte.
In diesem Jahr sind wir viele Weite strecken gefahren und haben sehr viel Zeit in Clairchen lebend verbracht. Erst im Herbst ist mir aufgefallen, dass ich die Vorteile dieses Reisens noch gar nicht richtig nutze. Denn die langen Strecken bin ich trotzdem immer am Stück gefahren. Viel zu anstrengend, bei so viel Strecke… und völlig unnötig. Nächstes Jahr möchte ich solche Strecken auf ein paar Tage verteilen und schöne Stellen zum Übernachten suchen. Wenige Stunden fahren, dann wieder Pause machen, arbeiten, die Gegend erkunden und am nächsten Tag weiter – ich bin schon gespannt wie das funktioniert.
Auch für und mit Alma gab es natürlich einiges zu lernen und anders zu gestalten. Darüber habe ich im Sommer schon einmal einen Blogartikel geschrieben.
Instagram, Facebook und der Blog – eine Versöhnung?
Ich gestehe – meinen Blog und Social Media habe ich vernachlässigt. Nicht nur in diesem Jahr… Auch schon davor. Irgendwie war die Luft raus. Noch mehr Inhalte schaffen, wieder neue schlaue Dinge ausdenken, noch einen tollen Tipp raushauen. Noch besser, noch hübscher, noch hilfreicher – mit dem Anspruch habe ich mich lange genug selbst blockiert. Und dann kam auch noch ein Hacker – der Schuld daran war, dass irgendwann im Frühjahr 2020 mein Instagram-Account gelöscht wurde. Puff einfach so – die ganze Arbeit, fast 1.000 Menschen, die Interesse daran hatten, was ich so poste und aus dem Alltag zeige – alles weg.
Was immer Spaß bringt, ist meine Facebook-Gruppe. Hier sind mittlerweile über 2.000 Menschen drin. Und die Stimmung ist ganz besonders. Alle gehen wertschätzend miteinander um und unterstützen sich gegenseitig und wenn sich doch mal einer verirrt der stänkern will, dann merkt der sehr schnell, dass das bei uns nicht auf fruchtbaren Boden trifft. In der Gruppe habe ich immer wieder was zu aktueller Arbeit geteilt, Ausschnitte aus unserem Leben gezeigt und nicht zuletzt die Gruppenmitglieder zu ihren Wünschen und Ideen für die aktuellen Bücher befragt. Das Coverbild von „Abenteuer Hundebegegnungen“ haben zum Beispiel die Gruppenmitglieder ausgesucht.
Irgendwann im Laufe diese Jahres habe ich auch einen neuen Instagram Account angelegt und ihn immerhin sporadisch mal genutzt. Jetzt mit der Buchveröffentlichung und vor allem durch diesen Jahresrückblick hier, habe ich auch wieder Freude daran gefunden Instagram öfter mit einzubeziehen. Also – komm ruhig dort vorbei, wenn du Lust hast.
Dieser Jahresrückblick – so wunderbar geführt von Judith Peters alias Sympatexter – hat mir wieder bewusst gemacht, dass es nicht immer nur um Tipps und die tollsten Trainingsanleitungen geht – sondern um den Spaß daran. Und ich weiß ja auch, dass es viele Leser interessiert einfach was aus unserem Alltag mitzubekommen. Wie genau ich diese neu-entdeckte Blogfreude ins neue Jahr mitnehme, weiß ich jetzt noch nicht. Aber es wird wieder mehr Blogs geben, so viel ist sicher.
Geburtstag mit ganz viel Glitzer
Wie feiert man einen Geburtstag, wenn man sich kaum bewegen kann? Richtig – mit ganz viel Glitzern und guten Freunden.
Dieses Jahr hat meine Freundin Tina meinen Geburtstag ganz besonders gemacht. (Übrigens: Die meisten Fotos auf denen ich gemeinsam mit Alma drauf bin, sind von Tina gemacht. So ein Glück! Sonst wären solche Fotos eine absolute Seltenheit.) Ich hatte an dem Tag einen blockierten Brustwirbel und konnte mich quasi nicht schmerzfrei bewegen. Alles, was die Rippenmuskulatur bewegt hat, tat weh. Laufen, Sitzen, Atmen, Lachen, sogar liegen war grenzwertig. Klingt erstmal nicht nach guten Voraussetzungen für einen schönen Tag, oder?
Und: der Tag war wunderschön. Leckeres Frühstück, ein bunter Tisch mit Geschenken und Geburtstagskuchen – selbstgebackene Donauwelle – so lecker! Dann haben wir uns insgesamt zu sechst (inkl. vier Hunden) auf der Couch eingekuschelt und einen schönen Film geschaut. Ok – ich glaube, dass er schön war, wir sind dabei eingeschlafen. Ein kleiner Spaziergang bei traumhaftem Wetter. Und abends: Stockbrot am Lagerfeuer und ein Glas Wein.
Wie viele solcher tollen Glitzertage/-momente wohl schon unbemerkt an mir vorbeigegangen sind, weil ich mich darauf konzentriert habe, was nicht stimmt/ fehlt/ nicht optimal ist? Ich versuche ich immer wieder daran zu erinnern, dass es nicht davon abhängt was passiert, wie ich die Welt sehe, sondern einzig und allein von meiner Entscheidung, die schönen Seiten zu schätzen.
Bauchwehalarm bei Alma – nachts mit Vollgas in die Tierklinik
Ende September standen wir mit Clairchen auf einer Wiese mitten im Wald (traumhaft schön da – gefunden bei hinterland.camp. Auch buchbar bei Vansite und auf vielen anderen üblichen CamperPlattformen. Torben ist ein ganz wunderbarer Gasgeber. Ein Besuch lohnt sich) – wir waren abends angekommen – es wurde schon fast dunkel. Noch eine kleine Runde spazieren gehen, Abendessen für Alma und einen Film für mich – das war der Plan. Die Fahrt war lang, ich wollte nur noch ins Bett. Der Film ging los, wir waren bereit uns einzukuscheln, da fingen Almas Bauchschmerzen an. Anfangs noch aushaltbar und so, dass wir das gut alleine im Griff hatten. Wir schliefen ein und ich wachte gegen drei wieder auf, weil Alma zitterte und jammerte, sobald sie sich bewegte. Mit solchen Schmerzen hatte ich sie noch nie erlebt. Mir war klar: Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht.
Also – Google befragt: Wo ist die nächste Tierklinik? Ca. 40min Fahrt entfernt. Gut… nützt nichts. Also los.
In der Klinik angekommen, trug ich Alma rein, denn sie konnte sich nicht mehr bewegen, ohne schreckliche Magenkrämpfe zu bekommen.
Sie wurde sofort untersucht: um eine Magendrehung oder ähnlich zeitkritische Ursachen auszuschließen. Der Kreislauf war in Ordnung, es gab Darmgeräusche (das hatte ich vorher auch schon gecheckt.) Und dann – saßen wir im Wartebereich. Übermüdet und Alma dauernd zitternd und mit Schmerzen. Und wir saßen und saßen und warteten. Um 6.30 Uhr waren wir dann dran. Für die richtige Diagnostik war im Nachtdienst keine Kapazität, also bekam Alma erstmal Schmerzmittel und Krampflöser. Damit gingen wir dann kurz nach 7 Uhr wieder ins Auto und versuchten etwas zu schlafen. Ich war so froh um unserem Camper in dem Moment. Die Medikamente schlugen an, Alma schlief in meinen Arm gekuschelt ein. Warum wir erst 2,5h warten mussten, damit Alma Schmerzmittel kriegen konnte, ist mir bis heute ein Rätsel.
Nachdem Alma ein bisschen geschlafen hatte, meldete ich uns nochmal an. Bei Alma wurde zur Sicherheit ein Bauchultraschall gemacht, damit wir ausschließen konnten (so gut man es ausschließen kann), dass sie nichts gefressen hat, was im Darm festsitzt. Das war dann gegen Mittag auch erledigt und wir konnten zurück zu unserer Wiese im Wald fahren.
Die online Einzeltrainings an diesem Tag hatte ich schon abgesagt, was dank meiner wunderbaren Kunden überhaupt kein Problem war.
So richtig happy war ich mit dem Ablauf nicht. Also – versteht mich nicht falsch – das Ergebnis „Alma geht es wieder gut“, war natürlich das einzig wichtige an der ganzen Sache.
Aber: Keine Ursache gefunden, Schmerzmittel erst nach 3 Stunden Wartezeit mitten in der Nacht (wir waren alleine im Wartebereich, die Klinik wirklich groß) und die eigentliche Untersuchung erst Stunden nachdem wir ankamen. Das ganze für 500€. Joa… muss man jetzt alles nicht haben. Immerhin etwas Positives: Ich weiß jetzt welche Medikamente Alma in solchen Fällen helfen können, die sogar im Humanbereich genutzt werden (die hatte uns die Klinik mitgegeben) und die jetzt unsere Reiseapotheke ergänzen.
Die folgenden Tage gab es bei Alma Schonkost und Hilfe für den Magen und Darm – alles, wie immer abgestimmt mit unserer wunderbaren Hilfe Tina Hillebrand (tiere-anders-behandeln.de). Und ein paar Tage später, waren wir wieder ganz ausgeschlafen und Almas Magen wieder ok.
Dänemark hat uns wieder – 6 Wochen Wind, Weite und Wellen
Ein Ferienhaus, ganz für uns allein (zumindest die meiste Zeit). Diese Routine liebe ich jetzt schon. Zum Jahresende, wenn quasi nichts mehr los ist. Und man außer zum Einkaufen im mini-Supermarkt Menschen nur dann näher als 100 Meter trifft, wenn man es bewusst drauf anlegt. Weite, jede Menge Wind und große Wellen. Beeindruckende Weite, herzöffnende Ruhe. Alma und ich genießen es dort.
Wie ruhig es ist, fällt mir immer erst auf, wenn ich zurück in Deutschland bin. Plötzlich sind die Wege wieder eng, die Menschen wieder mehr, die Gerüche überwältigend, die Geräusche der Zivilisation allgegenwärtig. Wow! Immer wieder realisiere ich, was unsere Hunde in unserer Umgebung leisten, nehmen sie doch so viel mehr wahr als wir.
Für Alma und mich ist die Ruhe, die Einsamkeit unser eigentlicher natürlicher Puls. Mehr Menschen, mehr Autos, mehr Zivilisation ist für uns eigentlich immer ein Kompromiss. Wir können auch Großstadt, haben schließlich beide lange in München gelebt. Aber völlig wohl fühlen wir uns in der weite, mitten in der Natur, ohne die hektischen Impulse der Stadt. Gefühlt werden wir beide zu unseren wirklichen ganz ungeschützten, echten Persönlichkeiten. Ganz roh und ungefiltert. Alma bellt dort nur selten und wird ganz weich und kuschelig, wo sie in bewohnterer Umgebung häufig genervt ist, angestrengt von den vielen Reizen um uns herum. Und mir geht es ähnlich. Auch, wenn ich noch sehr viel reiztoleranter bin als meine gepunktete Gefährtin.
Lieber Lieblingsort, nächstes Jahr kommen wir wieder und tanken dein silbernes und goldenes Licht, lassen uns Geschichten vom Wind erzählen, wandern stundenlang an deinem Strand. Und ganz sicher werde ich wieder die ein oder andere Träne spüren, wenn mein Herz vor lauter Glück von unserem Leben und deiner Schönheit überschwemmt wird.
Pläne die ins Wasser fallen – Vor-Ort-Trainings-Tour mit dem Wohnmobil unmöglich mit Corona
„Ach Sarah, es ist schade, dass du so weit weg wohnst.“, höre ich häufiger. Und auch wenn das Training online wunderbar funktioniert und für mich die Distanz zu meinen Kunden keine Rolle spielt, wenn ich durch die technischen Möglichkeiten quasi direkt mit im Wohnzimmer sein kann – manchmal würde es einfach Spaß machen gemeinsam unterwegs zu sein.
Mit Claires Ankunft (wenn du dich jetzt noch fragst, wer eigentlich Claire ist – lies nochmal den zweiten Punkt des Rückblicks ;)) veränderte sich plötzlich auch die Art meiner Arbeit . Denn natürlich schreibt es sich leichter an Büchern, wenn man mit weitem Blick auf glitzerndes Wasser schaut, den Laptop auf dem Schoß. Aber auch für das Einzeltraining ergaben sich so ganz neue Möglichkeiten. So habe ich also für den Sommer eine Tour durch Deutschland geplant. 4 Wochen wollte ich rumfahren, unterschiedliche Standorte anfahren und dort live und vor Ort Trainings machen. Die Route stand schon fast fest. Ich war schon fast so weit, die Buchung der Termine möglich zu machen. Aber irgendwas hielt mich immer wieder davon ab.
Auf einer längeren Fahrt, an der ich an einem Tag durch 4 Bundesländer fuhr, und bei jedem Halt an einer Raststätte andere Regelungen galten, wurde mir bewusst, dass diese Trainingstour unter den Bedingungen mich wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben würde. Denn selbst wenn ich verbindliche Aussagen für die Regelungen in den betreffenden Bundesländern bekommen hätte, die umsetzbar gewesen wären, dann hätte es trotzdem sein können, dass die Regeln sich kurz vorher wieder ändern.
Für so eine Tour, in der alles ineinandergreift und ich nicht mal eben einen Termin vorziehen oder verschieben kann – weil ich zu anderer Zeit einfach nicht mehr vor Ort bin – hatte ich einfach nicht genügend Planungssicherheit, selbst wenn ich den Planungsaufwand in Kauf genommen hätte.
Bevor ich also von der Tour erzählt hatte, hatte ich sie gedanklich für dieses Jahr zu den Akten gelegt. Aber sie ist nicht im Schredder – ich finde die Idee nach wie vor toll. Wir machen das einfach ein andern Mal, dann wenn die Bedingungen dafür angenehmer sind.
Mein Jahr 2021 in Zahlen
- 30.000 gefahrene Claire-Kilometer
- 39 Wochen im Camper geschlafen (2020: 12 Wochen im Wohnwagen)
- 1 Lagerfeuer (ein einziges – ist das mein Ernst???)
- 12.585 verkaufte Bücher (2020: 9.083)
- 136 Stunden online Einzelberatungen (Kennlerngespräche und Trainings)
- 2.236 Mitglieder in der Facebookgruppe (2020: 1.876)
- 4.726 Newsletterabonnenten (2020: 4.061)
Was 2021 sonst noch los war
2022 wohin wirst du mich wohl führen?
- Mehr Lagerfeuer. Auf jeden Fall zieht dafür noch ein neues Tool ein, was in Clairchen mitreisen darf. Das hier. 😉 Ja ich gebe zu, seit wir mit Claire unterwegs sind bin ein kleiner Camper-Zubehör-Nerd. Da gibt’s aber auch coole Sachen!
- Regelmäßiger Bloggen. Was genau, welcher Rhythmus, in welcher Form? Keine Ahnung: Das wird sich finden.
- Kinderbücher. In meinem Kalender sind viele Zeiten zum Schreiben eingeplant. Aber wird es wieder ein „großes“ Hundebuch? Ich weiß es noch nicht. Im Moment kribbelt es in mir eine der Kinderbuchideen anzugehen, die schon länger in meinem Kopf rumschwirren.
- Einzeltraining mal anders. Schon im Januar gibt’s ein neues Programm für die Einzelstunden. Mehr Infos dazu kommen bald.
Weiter bin ich noch nicht mit der Idee für das nächste Jahr. Im Moment bin ich noch nicht ganz fertig in der Reflektion des letzten Jahres. Vermutlich geht die neue Planung dann nach den Feiertagen los. Die neuen Glitzergedanken für 2022 ergänze ich hier dann noch.