Wie du vielleicht weißt, ist Alma mittlerweile schon 12 Jahre alt. Wo andere Hunde in ihrem Alter schon körperlich deutlich gealtert erscheinen, sieht man Alma ihr Alter nur dann an, wenn man sie aus jungen Jahren kennt und den Unterschied bemerkt.

Im Vergleich zu vor ein paar Jahren merke ich,:

  • dass sie jetzt manchmal morgens ein bisschen Zeit braucht um sich warm zu laufen.
  • dass es Tage gibt, wo ins Wohnmobil springen nicht ohne die Trittstufe davor geht.
  • manche Tage läuft sie nicht so ganz „rund“ und etwas steif.
  • ab und zu zuckt sie im hinteren Rückenbereich, wenn ich sie dort anfasse leicht. Und lässt sich lieber vorne Streicheln, weil der Rücken etwas zwickt.

Und doch: Im Vergleich zu vielen Artgenossen wirkt sie fast wie ein junger Hund. (Das mag auch daran liegen, dass man bei der weißen Grundfarbe, das graue Gesicht nicht auf den ersten Blick sieht ;)) Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. Die reine Genetik hat vermutlich einen großen Anteil daran. Aber die kann ich nicht beeinflussen. Bei den Faktoren, die ich beeinflussen kann, habe ich allerdings schon ein Auge drauf, seid Alma bei mir wohnt. Aus meiner Sicht sind das: Die passende Ernährung, das innere Stresslevel und körperliche Fitness.

Zum Thema Ernährung findest du hier einen entsprechende Blogartikel. Und für das Management des Stresslevels, findest du auf meinem Blog unzählige Beiträge, denn genau das ist mein Steckenpferd.

In diesem Blogartikel soll es um den Bereich körperliche Fitness gehen. Hierbei meine ich nicht nur, dass sich der Hund schmerzfrei und ohne Verspannung bewegen kann, sondern dass er ebenfalls gut bemuskelt ist, um seinen Körper im Alltag gut einsetzen zu können. Ich meine damit nicht einen super durchtrainierten Hund, der konditionell und kräftemäßig sofort ein Agility-Turnier bestreiten können muss.

Fitnesstraining für Hunde – auch ohne sportliche Ambitionen

Im Punkt Schmerzfreiheit und Verspannungen und Prävention hat uns bzw. Alma – als wir noch in München gewohnt haben – die Co-Autorin dieses Blogartikels betreut. Kathrin Schurig ist mit ihrer Hundephysio und -Osteopathiepraxis ist in München ansässig und bietet mittlerweile auch Onlinekurse für das Hundefitnesstraining. Denn wir Hundehalter können sehr viel selbst mit unseren Hunden tun, damit sie lange fit bleiben. Vorbeugendes Fitnesstraining für den Hund sichert gute Beweglichkeit und Muskulatur und hilft dabei, aufkommende Altersproblemchen einzudämmen. Es ist also sinnvoll sich damit zu beschäftigen. Und es ist auch sinnvoll, sich dabei anleiten zu lassen, damit man die wichtigen Feinheiten kennt, damit das Training wirklich gesunderhaltend wirkt, statt falsch zu belasten.

Fitnesstraining hilft nicht nur dem Körper

Welche vielfältigen körperlichen Vorteile Fitnesstraining auch für deinen Hund hat, breiten wir hier jetzt nicht lang aus. Wir haben Anfang Januar, von tue deinem Körper was Gutes und halte ihn fit, hast du genug gelesen. Das kannst du 1:1 für deinen Hund übernehmen. Aus meiner Hundetrainerbrille – insbesondere der Brille, die viel mit reaktiven und gestressten Hunden arbeitet – sehe ich noch einige weitere Vorteile im Fitnesstraining für unsere Vierbeiner. Und die liegen eher auf der mentalen Seite und helfen der Persöhnlichkeitsenwicklung des Hundes und seiner Fähigkeit gelassen den Moment wahrzunehmen. Einen Punkt möchte ich hier kurz ausführen, bevor Kathrin einige weitere aufnimmt.

Körperwahrnehmung steigern

Viele Hunde, die eher fahrig, zappelig und nervös sind, sind sich ihrer selbst  vor allem ihres Körpers nicht mehr richtig bewusst. Das merkt man daran, dass sie nicht mehr so richtig zu wissen scheinen, wo sie hintreten, Dinge umwerfen, am Türrahmen/ Wänden entlang schrammen, in die Leine springen, bei Berührungen völlig überrascht sind, etc.

„Geerdet“, „bei sich“, „mit sich im Einklang“ und „ruhig in seiner Mitte“ sein – all das wären Beschreibungen für einen Hund, der ruhig und gelassen agieren kann. Wenn ein Hund gestresst ist, zappelig, auf 180, unsicher, ängstlich etc. dann ist er nicht „bei sich“ und „in seiner Mitte“. Helfen wir dem Hund zu einem besseren Körpergefühl, helfen wir ihm auch, die Welt mit gelasseneren Augen zu betrachten.

Fitnesstraining ist eine Möglichkeit dem Hund dabei zu helfen folgendes zu lernen: ganz gezielt, in Ruhe und bewusst seine Bewegungen zu steuern und damit ein wesentlich besseres Körpergefühl für den eigenen Körper zu entwickeln.

Und jetzt übergebe ich das Wort an Kathrin Schurig, die aus ihrer Perspektive noch ergänzt.

 

Wie ängstliche und unsichere Hunde von Hundefitnesstraining profitieren können

Hast Du auch so einen kleinen „Angsthasen“ bei Dir zuhause? Einen Hund, der eher unsicher und ängstlich in der Welt unterwegs ist? Der mit Vielem schnell überfordert ist und nicht den größten Mut für Neues hat?

Ich kenne das! Ich durfte schon einige Hunde in meinem Leben begrüßen. Privat durch eigene Hunde und Pflegehunde, beruflich durch Trainingshunde und Praxispatienten. 

Unsicherheit und Angst haben natürlich Abstufungen. Und für ein Verhaltenstraining sollten wir auch genauer hinschauen, ob es Unsicherheit, Angst oder Furcht ist, bzw. Panik oder Phobie. 

Für den Benefit beim Hundefitnesstraining ist die Unterscheidung letztlich egal. 

Denn Hundefitnesstraining ist nicht nur für sportliche und energiegeladene Hunde von Vorteil, sondern kann auch eine wichtige Rolle dabei spielen, deinen ängstlichen oder unsicheren Hund zu unterstützen. In diesem Beitrag erfährst du, wie gezieltes Fitnesstraining dazu beitragen kann, das Selbstvertrauen und die Lebensqualität von ängstlichen und unsicheren Hunden zu verbessern.

Aufbau von Selbstvertrauen

Fitnesstraining bietet ängstlichen und unsicheren Hunden die Möglichkeit, in einer sicheren und kontrollierten Umgebung neue Fähigkeiten zu erlernen und Herausforderungen zu meistern. Wenn dein Hund erfolgreich eine Übung ausführt, baut er Selbstvertrauen auf, das sich auf andere Aspekte seines Lebens übertragen kann. Er lernt, es lohnt sich „mutiger“ zu sein. 

Es können dafür grundsätzlich alle Fitnessübungen trainiert werden. Bei solchen Hund sind oft die Übungen mit Wackelkissen herausfordernd. Es macht jedoch keinen Sinn nun extra diese Übungen zu wählen, denn oft ist der Hund nicht nur mental, sondern auch körperlich überfordert und dann kann es mehr schaden als nutzen. Gut geeignet sind Übungen, die auf einem Bewegungsmuster aufgebaut sind, sprich der immer gleich Bewegungsablauf erfolgt die einzelnen Elemente jedoch variieren.

Verbesserung der Bindung 

Regelmäßiges Training ermöglicht es, die Bindung zwischen dir und deinem Hund noch weiter zu stärken. Durch positive Verstärkung und aufmerksame Kommunikation wird euer gegenseitiges Vertrauen gestärkt, was wiederum dazu beiträgt, Ängste und Unsicherheiten abzubauen.

Reduktion von Stress und Angst

Fitnesstraining kann als Ausgleich für ängstliche und unsichere Hunde dienen, indem es ihnen hilft, Stress abzubauen und ihre überschüssige Energie auf eine positive Weise zu kanalisieren. Körperliche Aktivität fördert die Freisetzung von Endorphinen, den sogenannten „Glückshormonen“, die dazu beitragen, Stress und Angst abzubauen. Hat dein Hund Spaß am Fitnesstraining und erlebt diese positive Emotion regelmäßig kann sich dies auch im Alltag auswirken, denn je häufiger positive Emotionen erfahren werden, desto eher kann dein Hund lernen auf “Neues” positiv-neugierig zu sein statt unsicher und ängstlich. Zudem bekommt ein unsicherer Hund durch die Klarheit der einzelnen Fitnessübungen eine gesteigerte Erwartungssicherheit. Dies wiederum kann ebenfalls den Stresspegel senken

Steigerung der mentalen Stimulation

Ängstliche und unsichere Hunde profitieren von geistiger Anregung ebenso wie von körperlicher Aktivität. Durch das Erlernen neuer Übungen und das Lösen von Problemen werden ihre kognitiven Fähigkeiten gefördert, was dazu beiträgt, Langeweile, Frustration und Angstzustände zu reduzieren. 

Tipps für das Fitnesstraining mit ängstlichen und unsicheren Hunden:

  1. Beginne langsam und schrittweise, um deinen Hund nicht zu überfordern. Stelle sicher, dass die Übungen an das individuelle Tempo und die Fähigkeiten deines Hundes angepasst sind.
  2. Verwende positive Verstärkung, um deinen Hund zu belohnen und zu ermutigen, wenn er erfolgreich eine Übung absolviert oder Fortschritte macht.
  3. Achte auf die Körpersprache deines Hundes und passe das Training entsprechend an, um Stress und Anspannung zu minimieren. Schaffe eine sichere und vertraute Trainingsumgebung, in der dein Hund sich wohl fühlt. Dies kann dazu beitragen, Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren. Gerade für solche Hunde eignen sich Online-Kurse super!
  4. Übe regelmäßig und konsistent, um deinen Hund die Möglichkeit zu geben, seine neu erlernten Fähigkeiten zu festigen und Selbstvertrauen aufzubauen.
  5. Manche Übungen lassen sich nach draußen adaptieren. Wenn dein Hund eine Übung also schon sehr sicher beherrscht, probiere sie mal outdoor abzufragen. Erst ohne Ablenkung, später mit Ablenkung. So kann er in einer ungewohnten Situation auf Gewohntes zurückgreifen. Das gibt Selbstvertrauen.
  6. Konsultiere einen professionellen Hundefitnesstrainer, um individuelle Trainingspläne und -strategien zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse deines ängstlichen oder unsicheren Hundes zugeschnitten sind.

Natürlich reicht Hundefitnesstraining alleine nicht aus, um deinen unsicheren/ängstlichen Hund mutiger werden zu lassen. Es kann aber ein Baustein in deinem System sein, deinem Hund eine Hilfe zu geben. Ein Baustein, deinen Hund ein kleines bisschen „wachsen“ zu lassen. Ein Baustein, der deinen Hund unterstützen kann.

Und das Beste: Du brauchst keine Fitnessklasse vor Ort, sondern kannst das Ganze auch bequem von zu Hause aus starten, so dass dein Hund erstmal in seiner gewohnten Umgebung mit dieser tollen neuen Beschäftigung starten kann. Schau gerne auf meine Hundefitnessseite! Dort findest du alle Informationen, wie ich dich und deinen Hund unterstützen kann. 

Auf Kathrins Instagram Seite postet sie regelmäßig viele gute Tipps rund ums Fitnesstraining für Hunde.

Kathrin Schurig | Vitalitier | Hundefitness Coaching

Hallo, ich bin Kathrin, 41 J., lebe in München und bin seit 2010 im Bereich Tierpyhsiotherapie/-osteopathie, Schwerpunkt Hund,  unterwegs.. 

Im Bereich Hundefitness habe ich 2016 meine erste Fortbildung besucht und seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Neben dem Hundefitnesstraining bin ich auch noch im klassischen Hundesport unterwegs. 

Ich teile mein Leben aktuell mit 3 Hunden (und einem sehr hündischen Kater).
Flynn ist ein 11 Jahre alter Border Collie Rüde, Amy eine 11 Jahre alte Aussie-Hündin und Yuno, ein 3-jähriger Border Collie Rüde.

Die Drei halten mein Leben ordentlich auf Trab und kennen natürlich die ein und andere Hundesportarten. Neben dem Hundesport machen hauptsächlich Flynn und Yuno 3-4 die Woche mit mir Hundefitnesstraining. 

Mich begeistert nach wie vor, wie man mit einfachen Mitteln und Übungen proaktiv für die Gesundheit seiner Hunde arbeiten kann. 

Und so kommen nicht nur meine eigenen Hunde seit Jahren in den Genuss von Hundefitnesstraining, sondern auch meine Hundepatienten – erst nur vor Ort in der Praxis, inzwischen seit Ende 2022 auch erfolgreich online. 

Unsere Hunde möglichst lange fit und mobil zu erhalten ist mein persönlicher Traum und ich freue mich auf Jeden, der ebenfalls diesen Traum hat und mit seinem Hund sicher und effizient Hundefitnesstraining betreibt und liebt.