Du freust dich auf einen entspannten Spaziergang mit deinem Hund, die weiten Flächen auf denen er ohne Leine toben kann und ihr euch beide einfach freut miteinander draußen zu sein.
Doch das ist nicht immer so, denn wenn der Hund an der Leine gehen muss, dann wird Spazierengehen zur Tortur. Angeleint verhält sich dein Hund als wäre er ein Schlepplift und abgesehen davon, dass dir schon die Schulter vom Gegenhalten wehtut, macht das ganze auch überhaupt keinen Spaß.
Dabei hast du schon so viel ausprobiert? Alle Methoden, die die vorgeschlagen wurden, haben alle nichts gebracht und wenn das mal klappt, dann auch nicht sehr lange?
Wenn du dich darin erkennst, dann schau unbedingt in das Video rein, oder lies dich durch die Top 5 Gründe, warum aus meiner Sicht ganz oft die Leinenführigkeit nicht klappt.
Was bedeutet Leinenführigkeit eigentlich für DICH?
Hast du dir schon einmal genau überlegt, was genau du von deinem Hund möchtest, wenn du von Leinenführigkeit sprichst? Für manche bedeutet Leinenführigkeit, dass der Hund angeleint ist und sie ihn mit der Leine dirigieren können. Für andere ist mit Leinenführigkeit gemeint, dass der Hund dauerhaft an kurzer durchhängender Leine neben ihnen geht, ohne zum Schnüffeln stehen zu bleiben, oder sich zu erleichtern. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es jede Menge mehr Möglichkeiten, was du genau von deinem Hund erwartest und wie deine Vorstellung von einem leinenführigen Hund ist.
Meine Definition ist folgende: Mein angeleinter Hund, kann sich frei in dem ihm zur verfügung stehenden Leinenradius bewegen und achtet selbstständig darauf, dass die Leine nicht auf Spannung kommt. Überschreitet er den Radius versehentlich dennoch, kommt er von selbst und ohne Stress wieder zurück um die Leine zu lockern.
Das bedeutet für mich, dass ich je nachdem was für die Situation passend ist, die Leine länger oder kürzer machen kann.
Nur wenn du im ersten Schritt für dich weißt, was genau du erwartest, kannst du es deinem Hund auch vermitteln. Wenn heute Leinenführigkeit bedeutet er soll bei Fuß gehen und morgen darf er den Leinenradius ausreizen, dann wird es zur Herausforderung für denen Hund zu raten welche Definition heute gilt.
Hast du deinem Hund schon erklärt, WAS GENAU er tun soll?
„Ja klar!“ denkst du jetzt vielleicht, ich übe doch die ganze Zeit und es funktioniert einfach nicht.
Lass uns da einmal genauer hinschauen. Denn viele Trainingsmethoden, die total modern sind für die Leinenführigkeit, signalisieren dem Hund zwar wenn er etwas falsch macht und damit was er NICHT tun soll. Aber sie verraten ihm nicht WAS genau er stattdessen tun soll um die Anforderungen zu erfüllen.
Nehmen wir den Tipp „Bleib stehen wie ein Baum, wenn dein Hund zieht“. Liest und hört man überall als total hilfreich. Nur selten führt es wirklich zum Erfolg. Warum? Weil der Hund mit dieser Methode ausschließlich dann ein Feedback bekommt, wenn er gerade einen Fehler macht. Er lernt, wenn ich ziehe geht es nicht weiter. Soweit so gut. Das führt aber noch lange nicht dazu, dass er weiß was von ihm erwartet wird.
Ähnlich verhält es sich mit Methoden wie dem Richtungswechsel und „Leine wackeln/rucken“.
Natürlich kann es sein, dass einzelne Hunde so unfassbar klug waren daraus genau abzuleiten was wir Menschen meinen. Diesen Hunden gehört eine Medaille aus Fleischwurst verliehen. Aber wir dürfen nicht voraussetzen, dass alle Hunde so gut abstrahieren können. 😉
Steigere die Anforderungen langsam!
Probier mal Folgendes aus: Lass dich von einer anderen Person an einem kurzen Seil (1-1,5Meter) kreuz und quer über eine Wiese, oder sogar durch ein Einkaufszentrum führen. Deine Aufgabe ist es ohne zu wissen wo es langgeht, immer dafür zu sorgen, dass das Seil locker bleibt. Du wirst nach wenigen Minuten feststellen wie anstrengend das ist und wieviel Konzentration du brauchst um das zu schaffen.
Genau das macht dein Hund, wenn du ihn anleinst. Diese „simple“ Sache erfordert jede Menge Konzentration. Deswegen macht es Sinn kurze Übungseinheiten zu machen und die Anforderungen sehr langsam zu steigern. Optimalerweise trennst du für deinen Hund Übung dann von Alltag, damit dir die Trainingseinheiten nicht wieder kaputt gemacht werden durch Momente, wo man eben mal schnell von A nach B laufen muss, ohne Zeit für Leinenführigkeitstraining zu haben.
Mehr dazu liest du in meinem Artikel „Meine 4 besten Startertipps für die Leinenführigkeit„
Die Leinenlänge ist entscheidend
In Begleithundeprüfungen und für die Arbeit auf dem Hundeplatz sind sie sinnvoll und für die Prüfung sogar vorgeschrieben – kurze 1 Meter Leinen. Für den Alltag ist das für mich viel zu kurz. Ein Meter ist quasi nichts, der Hund hat keinen Platz um auch nur einen Schritt zur Seite zu machen ohne sofort in der Leine zu hängen.
Ich verwende im Alltag Leinen mit einer Länge von mindestens 2 Metern, gerne eher Richtung 3 Meter. Damit kann ich entspannt mit meinem Hund spazieren gehen, ohne dass er sofort einen Fehler macht, wenn er kurz abgelenkt ist. Außerdem gehe ich auch spazieren um dem Hund ein schönes Erlebnis zu schaffen und dazu gehört für mich eben auch mal kurz an einem Grasbüschel schnüffeln können, oder die Wegseite wechseln zu können.
Aufregung ist kein guter Begleiter
Du weißt jetzt schon, dass es eine ganze Menge Konzentration deines Hundes braucht um an lockerer Leine mit dir zu gehen. Je mehr Aufregung, desto leichter lässt sich dein Hund ablenken und desto schwerer wird es für ihn, trotzdem noch auf die Leine zu achten.
Bei meiner Hündin Alma, war das der sogar einzige Grund, warum Spaziergänge an der Leine katastrophal waren. In ruhigen Moment konnte sie super laufen, sie wusste genau wie das ging und hatte auch Spaß daran. Aber mit der Aufregung hatte sie keine Chance mehr, diese Anforderung zusätzlich umzusetzen.
Wenn du wissen möchtest, wie du eure Spaziergänge entspannter werden lassen kannst, dann sicher dir hier mein kostenloses ebook „Entspannt Draußen“.