„OH JA, ein Spielkamerad! Lauf, Bo““ höre ich hinter mir, dann ein Leinenklicken und schon kommt ein junger Vizsla Rüde erst auf Alma zugeschossen, dann mit stacksigen Bewegungen näher, als er ein deutliches Signal von Alma für „benimm dich Freundchen“ aus der Distanz wahrgenommen hat.

Ich bin stolz auf Alma, sie schafft es ohne Hektik und nur mit ihrer Präsenz den Jungspund so zu dirigieren, dass eine friedliche Begrüßung ablaufen kann.

Dann kann der Energieprotz sich nicht mehr zurückhalten, schließlich wurde er von Herrchen „zum Spielen“ geschickt.
Auf SPIELEN hat Alma aber so gar keine Lust, schon gar nicht so wie der Rüde spielen versteht und auch nicht mit ihm.
Sie versucht ihn zu stoppen, aber er regiert nicht mehr.
Ich greife ein und stelle mich vor Alma, sage ihm freundlich er möge das lassen. Hat für eine Sekunde gut geklappt, bis Herrchen dann hektisch „BO – komm her!!!!!“ rief.
Der dacht nicht an „herkommen“ sondern wurde nur noch hektischer. Nach 5 erneuten Rufversuchen mit 5 verschiedenen Kommandos, die immer lauter wurden, trollte sich der Jungspund. Und kassierte einen Anschiss.

Ich gehe gemütlich weiter und denke mir: „den Anschiss hast du selber verdient“. Der Hund war toll, ganz fein in der Reaktion auf mich, lediglich in höflichem Verhalten behindert durch seinen Menschen.

Etikette unter Hundehaltern hilft nämlich nicht nur dem fremden, sondern auch dem eigenen Hund.

WAS LERNT DENN DER HUND DABEI?

1) Immer wenn ich andere Hunde sehe, kommt die Leine ab und ich rase los. – eigentlich wollen wir doch alle, das unsere Hunde auch dann entspannt an der Leine laufen können, wenn andere Hunde in Sicht kommen, oder?
Besser wäre also:
a) Den Hund angeleint lassen und nicht aus der Distanz in unhöfliches Verhalten losschicken,
b) Vorher Fragen ob Kontakt erwünscht ist,
c) Andere Hunde auch mal ohne TamTam passieren lassen. (Wir Menschen fallen doch auch nicht jedem Spaziergänger den wir treffen um den Hals.)

2) Hundebegegnungen sind furchtbar aufregend, Herrchen wird dann immer so sauer und wenn ich dann zu ihm zurückgehe, gibt es Ärger.
Besser wäre: Wenn mal so eine Situation da ist, wo der eigene Hund einen Stopp braucht – ruhig bleiben. (In dem Moment war überhaupt nichts gefährliches. Der Rüde war einfach zu aufdringlich und nervig, worauf Alma keine Lust hat.) Den Hund zu sich einladen. Klappt das nicht – dann in Ruhe anders klären. Zum Beispiel: entspannt hingehen, anleinen, weitergehen. Fertig. KEIN GRUND HEKTISCH ZU WERDEN.

Und ein Appell an dich: Atmen hilft! Konzentriere dich heute mal darauf in schwierigen Momenten als allererstes einmal auszuatmen. Du wirst sehen, das wirkt Wunder.

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